Manfred Molicki (links) und Arnulf Struck vom Verein "kukuk" laden in den "Kunstraum Königsfeld" zur Retrospektive der Werke von Felix Schlenker ein. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Etwa 80 Werke des 2010 verstorbenen Künstlers werden ab Sonntag ausgestellt / Gotthard Glitsch hält die Laudatio

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Eine Ausstellung mit Bildern des international bekannten Sammlers und Künstlers Felix Schlenker präsentiert der Verein "kukuk kunstkultur königsfeld" ab Mitte Dezember. Geboten wird eine Retrospektive der Jahre 1948 bis 2010.

Etwa 80 Werke des im Jahr 2010 verstorbenen, aus Schwenningen stammenden Künstlers werden derzeit im "Kunstraum Königsfeld" zur Ausstellung vorbereitet. Arnulf Struck lobt Schlenker in höchsten Tönen. Er sei der wohl größte Künstler im Schwarzwald-Baar-Kreis und habe Schwenningen lange Zeit zu einem Mekka der Avantgarde und für Leute mit Interesse an konkreter Kunst gemacht. Ein weiteres Verdienst sei, dass er als Leiter der städtischen Galerie bedeutende Werke nach Schwenningen geholt habe. Kaum vorstellbar sei, dass die heute hinter Panzerglas gesicherten Bilder damals einfach im Foyer der Berufsschule hingen. Villingen-Schwenningen verdanke Schlenker sehr viel, auch da er der Stadt mehr als 300 gesammelte Werke übereignete. In Rottweil habe er mit dem Forum Kunst Furore gemacht. Schlenker sei ein sehr zeitkritischer Mensch gewesen, der Installationen Leuten gewidmet habe, die in Kriegen ums Leben kamen. Auch habe er viele Künstler auf den Weg und in der Kunst weitergebracht.

Bei 70 Ausstellungen vertreten

Zwar sei Schlenker sehr heimatverbunden gewesen, habe Gegenstände wie alte Hufnägel oder Bleche gesammelt und in seine Bilder eingearbeitet, erklärte Manfred Molicki. Laut Struck war er aber auch ein international bekannter Künstler mit 40 Einzel- und 30 Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Bis heute hängen seine Werke in der Kunstgalerie Stuttgart.

Molicki und Struck freuen sich besonders darüber, dass "kukuk" als erste Organisation nach dem Tod Schlenkers dessen selbst geschaffene Werke ausstellen kann. Dies mache stolz, sei aber auch eine große Verantwortung, so Struck. Die 80 Gemälde seien jedoch nur Fragmente seines Schaffens. Schlenker habe oft Serien von 30 bis 40 Bildern angefertigt, von denen einige mittlerweile verkauft seien. Trotzdem stelle die Ausstellung eine Präsentation aller Phasen seines Schaffens dar, von Selbstbildnissen und Tachismus über Materialbilder bis hin zu Quadratserien und den letzten Werken, den zwischen 2002 und 2007 entstandenen "Gsiatern". Man rede hier über 60 Jahre Kunst, stellte Struck fest. Deshalb müssten die Werke erklärt werden, während der Ausstellung durch neben den Bildern hängende Texte.

Da es sich um eine Verkaufsausstellung handelt könnte es das letzte Mal sein, dass die Bilder in dieser Form ausgestellt sind. Für Kunstinteressierte also eine einmalige Gelegenheit, Schlenker wieder oder neu zu entdecken.

Die Vernissage findet am Sonntag, 14. Dezember, um 11.30 Uhr statt. Gotthard Glitsch, Freund und Wegbegleiter Schlenkers, wird die Laudatio halten. Zu sehen sein werden die Werke bis zum 1. März 2015, jeweils samstags und sonntags von 14 Uhr bis 17.30 Uhr, auf Nachfrage auch zu anderen Zeiten. Näheres gibt es unter www.kunstkultur-koenigsfeld.de.