Den früheren Schlecker-Laden in der Gartenstraße verwandeln die Mitglieder des Vereins "kukuk – kunstkulturkönigsfeld" in eine Galerie (von links): Gunther Schwarz, Elke Hennig-Fausel, Manfred Molicki, Veronika von Hochberg, Arnulf Struck, Rita Gabler und Ulla Boos. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Renovierung des ehemaligen Schlecker-Ladens ist abgeschlossen

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Nahezu vollendet ist die Renovierung der Räume des ehemaligen Schlecker-Ladens, in dem die Mitglieder des Vereins "kukuk – kunstkulturkönigsfeld" eine Galerie eingerichtet haben. Die feierliche Eröffnung der Räume findet am Freitagabend mit geladenen Gästen statt.

Die Mitglieder des etwa 70 Personen zählenden Vereins waren fleißig. Teppichboden wurde verlegt, Wände gestrichen und eine Galeriebeleuchtung installiert. Im Untergeschoss gibt es nun einen weiteren Galerieraum und eine kleine Küche. Dazu einen "schnuckeligen Fluchtweg", erklärt Gunther Schwarz, einer der Aktiven, und eine Wendeltreppe, bei der man die Farbenlehre von Goethe auf Polarweiß und Lichtgrau reduziert habe, so Schwarz. Etwa 800 Arbeitsstunden investierten die Mitglieder.

Handwerkliche Unterstützung, zum Beispiel bei der Elektroinstallation, kam dabei vor allem von Günther Bildhauer, Jan-Jürgen Kachler und Josef Ohnmacht sowie Halbrecht-Werbetechnik aus Schramberg, die für die Schaufensterbeschriftung sorgten. Bereits aufgestellt sind Skulpturen von Zeljko Rusic, die als Dauerausstellung bleiben sollen.

Auch viele Spenden halfen dem Verein. Von den 400 Puzzleteilen, auf denen man sich für 30 Euro als Kunstmäzen verewigen kann, sind aber erst 150 verkauft. Puzzlestücke sind in "Ullas Ecke" oder im Kunstraum erhältlich.

Kommenden Samstag beginnt um 15 Uhr die Versteigerung der Kunsttüten, deren Erlös dem Verein zugute kommt. Auktionatoren sind Gunther Schwarz und Bürgermeister Fritz Link. Manfred Molicki und Arnulf Struck sind mit der Resonanz äußerst zufrieden. Etwa 500 "kreative Menschen aus der ganzen Region, von Konstanz bis Stuttgart" beteiligten sich, rund 600 von 700 ausgegebenen Tüten kamen zurück. Struck freut sich besonders, dass sich auch ältere Mitbürger aus dem betreuten Wohnen am Zinzendorfplatz beteiligten, dazu Kindergärten, Grundschule und Zinzendorfschulen. Es seien sehr kreative Tüten darunter, die originellste wohl eine aus Blech. Nach Angaben Molickis gibt es neben normalen Geschenktüten sehr kunstvoll und hochwertig gestaltete bis hin zu reinen Kunstobjekten.

Am Sonntag beginnt um 11 Uhr eine Ausstellung in der Lesegalerie mit dem Titel "Kleine Künstler ganz groß". Gezeigt werden dort Ergebnisse eines Zeichenkurses von Rita Gabler mit Kindern im Alter von vier bis zehn Jahren. Es sei ihr nicht primär um die Vermittlung einer bestimmten Technik gegangen, sondern individuell den Schöpfungsdrang der Kinder zu fördern, erläutert die Künstlerin.

Eine weitere Ausstellung namens "gestische Expressionen" von Helga Gerken-Grieshaber findet vom 29. September bis 30. November im Kunstraum statt. Die 30 bis 40 Arbeiten wurden nach angaben Strucks seit wohl zehn Jahren nirgends ausgestellt. Eine Ausstellung im Dezember soll Werke des im Jahr 2012 verstorbenen Künstlers Felix Schlenker zeigen. Und Markus Stöcklin möchte dort auch noch einmal sein Theaterstück Novecento aufführen. Ebenfalls in Planung sind Lesungen, Filmabende oder Vorträge.