Die Künstlerinnen Ingrid Ott (von links), Rita Gabler, Heide Leciejewski und Anne-Bärbel Ottenschläger stellen im Kunstraum Werke mit Bezügen zu Hautflüglern aus. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Werke rund um das Thema "Hymenoptera – wehrhaft zarte Flügelwesen" in Königsfeld zu sehen

Die Ausstellung mit dem Titel "Hymenoptera – wehrhaft zarte Flügelwesen" öffnete am Wochenende in den Räumlichkeiten der KunstKultur in Königsfeld. Rita Gabler, Ingrid Ott, Heide Leciejewski und Anne-Bärbel Ottenschläger kreierten dafür höchst unterschiedliche Werke.

Königsfeld. Die vier Damen begegneten sich in einem Enkaustikkurs. Bei dieser Technik werden in Wachs gebundene Farbpigmente heiß auf den Untergrund gebracht. Die Ausstellung sei schön gelungen, jede habe für sich mit dem Thema gearbeitet, so Leciejewski, die den Kurs seit Jahren hält.

Anne-Bärbel Ottenschläger transformiert das Wachs in einen künstlerischen Werkstoff für Objekte und Übermalungen, heißt es im Begleitheft zur Ausstellung. Inspiriert wurde sie durch die unterschiedlichen Aggregatzustände des Wachs.

Rita Gabler arbeitete mit Wespennestern und zeigt sogar einen Teil eines Hornissennestes. Faszinierend findet sie Maserung der Hülle und Architektur der Waben. Das Geschenk verlassener Bauten nehme sie in tiefer Achtung an, um möglichst wespennah in künstlerischer Verfremdung damit zu arbeiten.

Künstler-Quartett nähert sich dem Thema auf vielfältige Weise

Ingrid Ott trug Bilder und Buchobjekte zur Ausstellung bei, darunter ein großes Buch mit vielen Informationen zu Bienen. Mit der Nutzung von Waben, Wachs, Honig und Propolis wolle sie auf deren Platzierung im Geschehen der Natur verweisen.

Heide Leciejewski widmete sich dem Sechseck in allen möglichen Varianten. Natur und Kunst in der Verbindung zu den einfachen Dingen seien Ursprung und Zentrum ihres künstlerischen Interesses. Die Natur sei Ausgangspunkt ihrer Arbeit.

Dieter Mauch, stellvertretender Vorsitzender des Vereins KunstKultur begrüßte die Gäste mit dem "Hummelflug" von Nikolai Rimski-Korsakow. Das Stück zeige viel von der Faszination der Hautflügler. Hymenoptera seien eine nicht zu unterschätzende ökologische Schlüsselgruppe mit entscheidender Bedeutung für die Funktion fast aller Ökosysteme. Bienen seien edle, nützliche Tiere, Wespen eher kritisch angesehen, auch wenn viele Menschen wohlgesonnen seien. Oft gar dämonisiert würden Hornissen, fasste Mauch die Wichtigkeit der Hautflügler zusammen.

Weiter beschrieb Mauch die Gemeinsamkeiten der Hymenoptera und den Menschen. Im friedvollen Zusammenleben in komplexen Staatsgebilden schienen sie sogar überlegen, so Mauch. Eine ganz besondere Rolle spiele die Brutfürsorge, da Larven nur wenig beweglich seien und längere Zeit aufmerksam umsorgt werden müssten. Koordiniert werde das Verhalten durch Signalaustausch, vornehmlich durch Pheromone.

Dank ihrem Stachel seien viele Flügelwesen durchaus wehrhaft. Ein hervorstechendes Merkmal sei die kollektive Intelligenz. Bienen entwickelten eine Vorstellung von Mengen, könnten bis drei zählen, ihr Vorgehen planen und komplexe Entscheidungen treffen.

Wachs fand schon im alten Ägypten in der Kunst Verwendung

Schon im alten Ägypten habe Bienenwachs Platz in der Kunst gefunden, ebenso in zeitgenössischer Kunst, meint der stellvertretende Vorsitzende. Mauch beschrieb Details zur Arbeit der Künstlerinnen bevor er dazu einlud, die Werke in Unter- und Obergeschoss zu besichtigen.

Interessierte können die Ausstellung noch bis zum 26. Februar in den Räumlichkeiten der KunstKultur in Königsfeld besuchen. Geöffnet ist jeweils samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei, Spenden sind gerne gesehen.