Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Umbau des Zinzendorfplatzes / Landschaftsarchitekt sind Bäume ein Dorn um Auge

Von Stephan Hübner

Zum Teil kontroverse Meinungen gab es bei der Bürgerwerkstatt zur Umgestaltung des Zinzendorfplatzes in Königsfeld. Zu Beginn nahmen die Teilnehmer den Platz in Augenschein.

Königsfeld. Gallus Rieger von der Beratungsfirma boostpublic betonte zur Begrüßung die Absicht der sorgsamen Wiederherstellung des Platzes bei Berücksichtigung heutiger Bedürfnisse. Landschaftsarchitekt Marius Weißhaupt erklärte erste Änderungsvorschläge. Schrägparker an einer Seite könnten verlegt, die Hecken nach innen versetzt und nur noch hüfthoch werden. Einige Bestandsgehölze seien störend. Die Bäume zeigten ohnehin ein ziemliches Wirrwarr. Stehenbleiben sollten nur eine Esche und eine Eiche gegenüber. Dafür seien an allen Wegen und rund um den Platz kleinwüchsige Linden zu pflanzen. Zisterne und Wegekreuz müssen laut Denkmalamt erhalten bleiben. Grünflächen dürfen keine festen Einbauten wie einen Biergarten erhalten.

Ein Besucher nannte die Bäume das eigentliche Juwel und ärgerte sich über den vorgeschlagenen Kahlschlag. Dann dauere es Jahre, bis Königsfeld wieder ein Zentrum habe. Die Besonderheit sei nicht der englische Garten sondern der Barock, konterte Bürgermeister Fritz Link. Wenn es keinen Konsens gebe, werde das Projekt nicht gemacht. Ein Sachverständiger werde die Überlebensfähigkeit der Bäume untersuchen. Dem Vorschlag, die innerörtliche Beschilderung zu ändern, um den Platz zu öffnen, stimmte er zu. Die Eigentümerin trage keine Kosten der Umgestaltung, betonte der Bürgermeister.

Viele Besucher lehnten die für die Wege vorgeschlagenen Granitplatten wegen der Gefahr von Eisglätte ab. Die Jugend wünschte sich die Möglichkeit, die Fläche diagonal überqueren und auf dem Platz essen und trinken zu können, zudem Bänke zum Liegen.

Manche wünschten sich einen Brunnen oder das Zinzendorfdenkmal in der Mitte, andere sähen sie lieber frei. Anlieger wünschten sich Festivitäten, aber keine regelmäßige Bewirtung. Für die Gewerbetreibenden sind Parkplätze wichtig. Man wolle nicht, dass der Platz in Würde erstarre, stellten Vertreter der Brüdergemeine fest. Viel Zuspruch erhielt die Idee eines Pavillons. Der stehe aber in Konkurrenz zum Kirchensaal, erläuterte Ortsbaumeister Jürg Scheithauer.

Weitere Ideen waren eine mobile Außenbewirtschaftung oder die weniger dichte Bepflanzung der Wegachsen. Eine Gruppe sähe die Zisterne gerne entfernt oder verkleinert. Vorgeschlagen wurden auch ein Weg und Bänke um die Zisterne. Gut kam die Idee eines Quellsteins in der Platzmitte an, um das Wasser berühren zu können. Für das Südwestquadrat schlug eine Gruppe ein begehbares, aber möglichst flaches Labyrinth vor. Vor dem Kirchensaal sollten weniger Hecken stehen, um mehr Platz zu schaffen. Als problematisch bewerteten Bürger die Idee weiterer Verkehrsberuhigung oder Einbahnstraßenregelungen in umliegenden Straßen.

Link wies zum Schluss darauf hin, dass die Vorschläge so weit wie möglich in die Planung eingearbeitet werden.