Den forstlichen Ausbildungsstützpunkt des Kreisforstamts in Buchenberg-Martinsweiler besuchten der Landtagsabgeordnete Reinhold Pix sowie die Vertreter des Kreistags Kordula Kugele, Martina Braun und Christian Kaiser von den Grünen. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Landtagsabgeordneter Reinhold Pix besucht forstlichen Ausbildungsstützpunkt / Nachhaltige Personalpolitik

Von Stephan Hübner

Königsfeld-Buchenberg. Den forstlichen Ausbildungsstützpunkt des Kreisforstamts besuchten der Landtagsabgeordnete Reinhold Pix sowie die Vertreter des Kreistags Kordula Kugele, Martina Braun und Christian Kaiser von den Grünen.

Themen waren nachhaltige Personalpolitik sowie Waldpädagogik und -ökologie. Laut Reinhold Mayer, Dezernent für den ländlichen Raum, sind auch aufgrund des demografischen Wandels qualifizierte Kräfte immer schwerer zu finden. Ausgebildet würden genug. Allerdings verweigere das Land deren Einstellung. Dabei liege das Durchschnittsalter der Forstarbeiter bereits jetzt bei 48 Jahren.

Die Situation sei "zappenduster", so Reinhold Pix. In Baden-Württemberg würden von 100 Auszubildenden jährlich nur drei bis vier übernommen. Wenn es so weiter gehe, gebe es in zehn Jahren niemand mehr, der qualifizierte Arbeit leisten könne. Dabei fordere der Klimawandel und die Schaffung multifunktionaler Wälder eher mehr Experten als bisher. Pix sah die Grenze der aufgrund hoher Lohnkosten durchgezogenen Mechanisierung erreicht. Outsourcing von Arbeit bringe nicht nur Vorteile. Zudem gehe es um die Zukunft junger Azubis. Diese haben zwar laut Mayer keine Probleme, Stellen zu finden. Allerdings würden die Experten auch vor Ort gebraucht.

Pix: "Es ist wichtig,dass wir uns der Personalpolitik stellen"

"Es ist wichtig, dass wir uns der Personalpolitik stellen", so Pix, wofür er sich als Abgeordneter einsetzen möchte. Auch wenn über allem das "Damoklesschwert" der Haushaltskonsolidierung schwebe. Das werde nicht einfach. Er habe aber keine Angst, heiße Eisen anzufassen. Unterm Strich zahle sich die bessere Ortskenntnis und die pfleglichere Arbeit der selbst ausgebildeten Forstwirte aus. Wobei Pix Wert darauf legt, dass es nicht nur um männlichen Nachwuchs geht, sondern dass auch Frauen angeworben werden müssen.

Auf Reinhold Mayers Wunschliste steht aber auch ein ökologischer Praxisstützpunkt. Die Infrastruktur sei vorhanden, nur ein geeigneter Platz fehle bisher. Dort könnten zum Beispiel Forschungsvorhaben, Schulungen oder Führungen zum Thema Naturschutzarbeit stattfinden. Denn Waldarbeit umfasst laut dem Dezernenten neben Holzernte auch Pflanzung, Pflege, Naturschutz und Waldpädagogik.

Bereits 2011 erhielt das Forstamt für das Projekt "Wilde Waldwelt – Jugendhilfe erlebt, begreift und packt an" den deutschen Naturschutzpreis. Kreisrätin Kordula Kugele zeigte sich überzeugt, solche Projekte haben für das soziale Verhalten Jugendlicher nachhaltige Wirkungen.