Mit Tanzeinlagen, satirisch-kritischen Liedern, mit Rap und mit manchmal etwas absonderlich anmutenden Instrumenten unterhalten Merle und Heiner Kondschak beim ausgelagerten Burgspektakel leider nur sehr wenige Besucher Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Merle und Heiner Kondschak bieten "Mal was Anderes"

Von Hans-Jürgen Kommert

Königsfeld. "Mal was Anderes" mit Merle und Heiner Kondschak war tatsächlich mal was anderes – allein die ganz besondere Atmosphäre der Burgruine fehlte – aus Furcht vor Regen hatten sich die Verantwortlichen entschlossen, ins Haus des Gastes auszuweichen.

Nur wenige Gäste folgten dann auch dorthin, knapp 40 an der Zahl konnten einen bekannt witzig-frechen, sozialkritisch angehauchten Heiner Kondschak erleben, der fantastisch ergänzt wurde durch eine Tochter, die sich auch noch als Bewegungskünstlerin entpuppte und ihre Beine sogar hinter dem Kopf schaffte im "Geburts-Tanz". Irgendwie schaffte es der schlitzohrige Vater immer wieder, seine Tochter dazu zu bringen, entweder diverse Tänze aufzuführen oder sonst etwas zu tun, was er unbedingt wollte, nicht aber selbst zeigte. Er legte da verschiedene Methoden vor, seine Tochter auszutricksen. So wusste er sicher, dass bei "Schere, Stein, Papier" in Königsfeld auch der Brunnen eine Option ist.

Die Idee zu ihrem Programm "Mal was Anderes" entstand, als Vater und Tochter beim Reutlinger Sommertheater 2010 erstmals gemeinsam auf der Bühne standen. Sie hatten damals ohne Programm versprochen, etwas grenzüberschreitendes künstlerisches, das warm und kalt sei, kreativ, satirisch-kritisch und was sonst noch alles sei. Sinn, Irrsinn oder auch Hintersinniges steckte in ihrer Darbietung – was sie jeweils haarklein abhakten auf ihrer Liste – und was zu einem abrupten "Ende" führte: "Nach der Pause spielen wir noch ein paar Zugaben", behauptete Heiner.

Merle hat, was beim gemeinsamen Auftritt ganz offensichtlich ist, ein Tanzstudium absolviert. Sie sang, schauspielerte und war für die Tänze auch als Choreografin tätig. Ihr Vater spielte diverse Instrumente, sang ebenfalls und bewies satirisches Geschick. Merle und Heiner bewiesen sich dabei als suchend für stets neue Wege und gingen mit ihrem Publikum gemeinsam auf Entdeckungsreise. Es gab bekannte, aber auch ganz neue Töne, gewohnt satirisch-kritische Texte und das alles mal ganz anders. Mit Geburts- oder Pubertätstanz und mit Rap, mit Vätern und Töchtern. Kurzum: Es war ein Abend voller Inspiration und Überraschungen, voll mit Merle und Heiner.