Bürgermeister Fritz Link berichtet über die für Anfang Oktober geplante, dritte Verleihung des internationalen Albert-Schweitzer-Preises. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Publizist Harald Steffahn und Humanist Willy Randin erhalten Albert-Schweitzer-Preis

In diesem Jahr verleiht die Gemeinde zum dritten Mal den internationalen Albert-Schweitzer-Preis. Anfang Oktober bietet sich Besuchern zudem ein Rahmenprogramm aus Musik und Vorträgen.

Königsfeld. Die Verleihung sei ein Höhepunkt im Veranstaltungsreigen, so Bürgermeister Fritz Link. Man sei stolz, die Auszeichnung mit Beteiligung von 14 Albert-Schweitzer-Organisationen ein weiteres Mal ausloben zu können.

Dotiert sei der Preis wieder mit 10 000 Euro, bereitgestellt von der Sparkasse Schwarzwald-Baar. Dazu kämen neun weitere Sponsoren mit teils namhaften Summen, ohne die die Veranstaltung gar nicht möglich wäre.

Die Auswahl der Preisträger fand wieder in Günzbach statt, dem Sitz der internationalen Albert-Schweitzer-Gesellschaft. Berücksichtigt wurden das geistige und das humanitäre Werk Schweitzers, laut Link einer der großen Universalgelehrten des 20. Jahrhunderts.

Noch heute sehe ihn in Deutschland jeder Sechste zwischen 16 und 29 Jahren als großes Vorbild. Seine Anziehungskraft sei mehr als 50 Jahre nach seinem Tod ungebrochen. Der Preis solle unterschiedliche Facetten seines Wirkens anhand heutiger Menschen deutlich machen. Auch gehe es um die Frage, was das Werk heutigen und künftigen Menschen bedeuten könne.

Für Schweitzers geistiges Werk stehe als Preisträger der 1930 geborene Publizist Harald Steffahn, der nicht nur für Spiegel oder DPA arbeitete, sondern unter anderem auch eine Schweitzer-Biografie und ein -Lesebuch verfasste, den Urwalddoktor persönlich kannte und ihm laut Link "geistig auf kongenialer Ebene gegenüberstand". Er sei ein herausragender Autor in Sachen Schweitzer-Biografie, der vielen Leuten ganz individuelle Zugänge zu Schweitzer ermögliche. Dieser habe Steffahn gelobt: "Nur darf ich dir sagen, dass ich das, was du über mein Leben und Denken schreibst, als das Beste, was man darüber schreiben kann, ansehe".

Das Motto "Helfen im Namen Schweitzers" gelte für Willy Randin, den zweiten Preisträger. Er nannte Schweitzer "eine Schule des Gewissens und des inneren Lichts", leitete von 1970 bis 1971 das Spital in Lambarene, kam dort mit Schweitzers Ethik in Berührung und gründete etwa 40 Hilfsorganisationen. Randin erstellte Filmdokumente über Albert-Schweitzer-Spitäler und schrieb zahlreiche Bücher und Berichte aus Lambaréne.

Die Jury lobte Randins beispielhaftes humanitäres Engagement und die Verbreitung schweitzerischen Gedankenguts, insbesondere unter jungen Menschen.

Das Festprogramm beginnt am Sonntag, 1. Oktober, mit einem Erntedank-Gottesdienst. In der Auftaktveranstaltung spricht Franz Alt über die Seelenverwandtschaft Schweitzers zum Dalai Lama. Abends gibt es ein Orgelkonzert mit Peter Schleicher aus Stuttgart.

Am Montag steht eine Führung durch das Albert-Schweitzer-Haus an. Dazu kommen Vorträge zu "Schweitzer als dringliche Mahnung und Herausforderung für Mensch und Kultur" von Claus Eurich, "Ehrfurcht vor dem Leben – heute neu- und weiterdenken" von Harald Kegler und "Helene Schweitzer-Bresslaus Anteil am Werk Albert Schweitzers" von Verena Mühlstein. Abends gibt es eine "Soirée am Tropenklavier" mit Klaus Schüller und Agnes Suzter.

Am Dienstag findet der Festakt zur Preisverleihung statt. Guido Wolf, Minister für Justiz und Europa des Landes Baden-Württemberg, spricht ein Grußwort. Die Laudationes für die Preisträger kommen von Einhard Weber, Vorsitzender des Deutschen Hilfsvereins für das Spital in Lambarene, sowie Jean-Paul Sorg, Ehrenpräsident des französischen Hilfsvereins. Die musikalische Umrahmung übernimmt ein Bläserensemble der Jugendmusikschule.