Polizei: "An der Reform ist einiges verbesserungswürdig"

Königsfeld (hü). Udo Littwin sprach im Gemeinderat über anstehende Strukturreform der Polizei. Die wird aller Voraussicht nach eher zu weniger Beamten in der Fläche führen.

Eine Entscheidung bezüglich der Reform wurde laut Bürgermeister Fritz Link auf den 11. Juli vertagt. Er hoffe, dass sich damit etwas für die Polizeiarbeit in der Fläche verbessere. Schon die letzte und vorletzte Reform mit der Auflösung des örtlichen Polizeipostens habe man mit wenig Begeisterung aufgenommen.

"Die Hoffnung stirbt zuletzt", so Littwin. Entschieden sei noch nichts. Das Ganze werde vielleicht auch wieder einen Batzen Geld kosten, Millionenbeträge seien durchaus denkbar. Bei der Zusammenarbeit der Polizei mit dem Bürger werde sich aber nichts ändern. Reviere seien von der Reform nicht betroffen. Die stünden wie ein Fels in der Brandung.

Allerdings sei, im Gegensatz zu 2014, nicht mit weiterem Personal zu rechnen, eher im Gegenteil. Ein Programm um junge Leute zu gewinnen sei in Vorbereitung, die Ausbildung brauche aber mindestens dreieinhalb Jahre. Mehr Ausbildungsstätten seien geplant, Ausbilder kämen aus der Polizei. Das führe dazu, dass irgendwo ein Streifenwagen weniger unterwegs sei.

Es mache wenig Sinn, wenn die Wege vom Revier zum Bürger noch länger würden, so Link. An der Reform gebe es einiges, was verbesserungswürdig ist. Es gebe jetzt schon Probleme, Streifenwagen nach Königsfeld zu bekommen. Man mache die selben Fehler von 2014 wieder, indem man am äußersten Rand des Zuständigkeitsbereichs das Präsidium platziere. Die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg erhoffe sich ein Präsidium in der Region, und nicht am Bodensee. Das sei für die tägliche Polizeiarbeit nicht sinnvoll.

In Sachen Personalzuwachs reichten zwei Beamte nicht aus um zwei Posten im 24-Stunden-Betrieb zu besetzen. Grund ist, dass die Polizei im Dreischichtbetrieb arbeitet. Wenn es mit dem Streifenwagen mal länger dauere liege es an der Koordination durch Tuttlingen. So könne beispielsweise in Weiler auch mal ein Wagen aus Rottweil sein. Selbst wenn die Beschlüsse umgesetzt würden dauere die Realisierung bis 2023 oder 2024, schätzte Littwin.