Mitstreiter quälen Oberteufelin Martina Müllhäuser öfter mit Helene Fischer / Bürgermeister will Schlüssel zurück

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Heulen und Zähneklappern war am gestrigen Dienstagabend bei den Rotwald-Deifeln angesagt. Das eine wegen des Ende der Fasnet, das andere aufgrund der Kälte.

In diesem Jahr hatten die Teufel seit langem wieder einmal in der Grundschule Königsfeld ihr Häs vorgestellt. Zur Fasnetsverbrennung waren etwa 25 Deifel, Feuerwehr und einige Besucher beim Rathaus. "Mancher hat wohl noch nicht gecheckt, dass hinter Fasnet Arbeit steckt", berichtete Oberteufelin Martina Müllhäuser in gereimter Form. "Auch wenn es stürmt oder schneit, das ist uns’re Zeit." Ihren Versen zufolge wurde sie von ihren Mitstreitern des Öfteren mit Helene Fischer gequält.

"Wir Deifel sind aus besonderem Holz"

Müllhäuser berichtete auch von Neidern, die selbst nach 25 Jahren des Bestehens nicht verstummen. "Wir sind Deifel und darauf sind wir stolz, denn wir Deifel sind aus besonderem Holz. Wir sind Deifel, was kann’s Schöneres geben, auch wenn wir nicht in Königsfeld leben." Zuletzt reimte Müllhäuser über ihren Wunsch nach einer Halle für die Rotwald-Deifel.

Bürgermeister Fritz Link bemerkte, dass die Antwort auf seinen Schlachtruf deutlich lauter war als bei Müllhäuser. Mit dem Ruf "Isern Schlüssel wenn mer hau" machte er seinen Anspruch auf das Rathaus geltend. Müllhäuser lud er aber als Praktikantin ein. Und wenn sie dafür sorge, dass er wiedergewählt werde, könne man ja schauen, was man die nächsten acht Jahre hinbekomme, so Link zum Hallenwunsch.

Von Müllhäuser gab es nicht nur den Schlüssel, sondern auch samtweiches Klopapier für die Mitarbeiter, samt eines ehemaligen Geschenks der Rotwald-Deifel, das Müllhäuser verstaubt auf dem Speicher gefunden hatte.

Etwas ernster wurde es zum Ende hin. Die Teufel übergaben eine Spende von 777 Euro an die Amselgruppe aus Schwenningen. Danach wurde unter dem Geheul der kleinen und großen Teufel die Strohpuppe verbrannt.