Die Sozialstation hat ihr Hauptbüro in St. Georgen in der Friedrichstraße im Elisabethhaus. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Außenstelle für Königsfeld und Umland verzeichnet Zuwachs / Partner in der Pflege

Von Stephan Hübner

Königsfeld/St. Georgen. Immer besser entwickelt sich die Königsfelder Sozialstation, wie die Mitglieder im Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales erfuhren.

Die Außenstelle für Königsfeld und Umlandgemeinden sei eine kleine, aber sich gut tragende Station, so Markus Schrieder, Geschäftsführer der evangelischen Altenhilfe St. Georgen. Dreiviertel der Pflege in Deutschland werde von Privatpersonen erbracht. Die Sozialstation sehe sich da als Ergänzung und Partner. "Wir sind auf dem Weg, einen ganz stabilen Geschäftsbereich Beratung aufzubauen." Man müsse Leute unterstützen, damit sie alleine weitermachen können. Er wies auf das seit Anfang 2015 geltende Pflegestärkungsgesetz I hin, das Betroffenen deutliche finanzielle Erleichterungen und eine flexiblere Verwendbarkeit verspricht.

Laut Helga Rollinger, der stellvertretenden Pflegedienstleiterin, gibt es in Königsfeld derzeit acht Mitarbeiter. Die morgendlichen drei Touren für im Schnitt 18 Kunden beanspruchen fünf bis sechs Stunden. Abends gibt es eine Tour für etwa 22 Kunden.

Im Rahmen der Pflegeversicherung wurden 2014 in der Gemeinde 59 Personen betreut. Die meisten Einsätze gab es mit 3649 im Kernort, 1898 in Neuhausen, 1704 in Buchenberg, 1066 in Weiler, 120 in Erdmannsweiler und 80 in Burgberg.

Auch bei Hilfe im Rahmen der Krankenversicherung lag der Kernort mit 7772 Einsätzen weit vorn. In Neuhausen gab es 3205, in Weiler 1757, in Buchenberg 1746, in Erdmannsweiler 1521 und in Burgberg 426. 43 Kunden erhielten Essen auf Rädern. Auch da lag der Löwenanteil mit 4881 Portionen für 25 Personen im Kernort. Die Ortsteile verzeichneten jeweils unter 1000 Portionen.

2526,5 Stunden für 43 Kunden kamen bei der Nachbarschaftshilfe im Kernort zusammen. Unter den Ortsteilen ist Buchenberg mit 572,25 Stunden Spitzenreiter. 18 Kunden mit eingeschränkter Alltagskompetenz, beispielsweise mit Demenz, wurden 2192,5 Stunden betreut.

Nur einen Einsatz gab es in der Familienhilfe mit 26,5 Stunden. Da fehlen laut Rollinger Mitarbeiter. Bei 30 Kunden leistete die Sozialstation 91 Beratungen. 2013/14 war laut Rollinger bei der Außenstelle ein wirklicher Zuwachs zu verzeichnen. Immer mehr Bedarf bestehe an Nachtbetreuung. Da ist die Sozialstation laut Schrieder mit Hochdruck dran, ein bezahlbares Angebot zu entwickeln.

Pflegende Personen seien angehalten, mindestens zwei Mal jährlich eine Beratung in Anspruch zu nehmen, so Schrieder auf Nachfrage von Franziska Hornscheidt. Hans Mack erkundigte sich nach der Anzahl der Mitarbeiter in der Nachbarschaftshilfe und deren Qualifikation. Eine Eignungsprüfung gebe es nicht, so Schrieder. Derzeit seien in St. Georgen mehr als 100 Freiwillige tätig.

Wer sich für Beratungen, Mithilfe oder das Angebot der Sozialstation interessiert, kann sich unter der Telefonnummer 07725/91 57 14 an Judit Wolf-Baum, Leiterin der Außenstelle am Zinzendorfplatz, wenden.