Fotos: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Umweltminister Franz Untersteller verleiht European Energy Award in Maulbronn

Von Stephan Hübner

Zur Verleihung des European Energy Award (EEA) waren Vertreter der Gemeinde Königsfeld nach Maulbronn eingeladen. 20 Städte, Gemeinden und Landkreise wurden ausgezeichnet.

Königsfeld. Die Gäste besichtigten das 1147 von Zisterziensern gegründete Kloster Maulbronn mit seiner in Deutschland einmaligen Mischung aus Romantik und Go tik. In der Kirche kann es schon mal minus 26 Grad Celsius haben.In dem Weltkulturerbe gibt es nur einen beheizbaren Raum, aber seit dem 13. Jahrhundert Wasserspülung. Maultaschen wurden aber nicht in Maulbronn erfunden. Die Bezeichnung als "Herrgottsbscheißerle" stammt aus einer späteren Zeit. Die Mönche verließen das Kloster 1536. 20 Jahre später wurde es eine evangelische Schule. Heute beherbergen umliegende Gebäude ein Gymnasium samt Internat.

Zur Verleihung sprach Armand Dütz von der Bundesgeschäftsstelle des EEA. Ihm zufolge beteiligen sich neun europäische Länder. Er lobte den lebhaften Austausch in der EEA-Familie.

Laut Franz Untersteller, dem baden-württembergischen Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, ist der EEA in Baden-Württemberg fest etabliert. Er sei Beispiel dafür, wie Ziele der Klimakonferenz von Paris umgesetzt und gelebt werden können. Die Teilnehmer seien Teil internationaler Klimapolitik. In Baden-Württemberg könne man auf eine große Anzahl guter Beispiele verweisen. Die Teilnahme sei die Eintrittskarte für Spitzenförderung. 30 Millionen stünden zur Verfügung, Das Land bekenne sich zum Klimaschutz und zur Vorbildfunktion der öffentlichen Hand.

Bürgermeister Fritz Link will am Ball bleiben

Karl Röckinger, Landrat im Enzkreis, der den EEA-Goldstatus erreichte, berichtete von einem Amt für nachhaltige Mobilität und dem Versuch, Gemeinden mit ins Boot zu nehmen. Anhand einer Partnerschaft mit einem Ort in Tansania betonte er die internationale Mitverantwortung in der Klimapolitik.

Ausgezeichnet wurden 20 Städte, Gemeinden und Landkreise. Königsfeld lag unter den Gemeinden auf Platz drei. Wichtiger als die Punktzahl sei aber, was die Gemeinde durch Projekte wie ein Radwegenetz oder E-Car-Sharing erreichte, erklärte Bürgermeister Fritz Link. So spare Königsfeld durch die Umstellung von 75 Prozent der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik jährlich 20 000 Euro. Wichtig sei, aktiv zu bleiben. Nicht nur, um die nach vier Jahren erfolgende Re-Zertifizierung zum EEA zu bestehen, sondern auch, um weiter Kosten zu sparen. Diese Strategie zahle sich langfristig für jede Kommune aus, zeigte sich Link überzeugt.

Eine effektive Organisation sei nur mit ausreichend personellen Ressourcen umzusetzen. Schon vor sechs Jahren habe man einen eigenen kommunalen Energiemanager eingerichtet. Entscheidend seien Anreize für Mitarbeiter wie die Regelung, bei der Kindergärten, Verwaltungsstellen oder Schulen die Hälfte der Einsparungen für ihre Zwecke einsetzen dürfen.