Udo Littwin Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Kriminalstatistik: Polizeihauptkommissar Udo Littwin präsentiert Zahlen / Fallzahl sinkt von 138 auf 114

Der erste Polizeihauptkommissar, Udo Littwin, sprach im Gemeinderat über die Kriminal- und Verkehrsunfallstatistik 2016. Königsfeld liegt auf dem dritten Platz der Gemeinden mit den niedrigsten Fallzahlen.

Königsfeld. Landesweit habe das Polizeipräsidium Tuttlingen mit 3927 Fällen die geringste Kriminalbelastung, so Littwin. Die Zahl der Straftaten in Baden-Württemberg liege auf 100 000 Einwohner bezogen bei 5599, im Schwarzwald-Baar-Kreis bei 4311 und in Königsfeld bei 1242. Die absolute Fallzahl im Ort sank von 138 auf 114. Königsfeld liege damit auf dem drittbesten Platz was die Fallzahlen angehe.

Die Straßenkriminalität sank von 31 auf 25 Fälle. Es gab wie 2015 zwei Sexualdelikte und 15 Rohheitsdelikte. Die Gewaltkriminalität stieg von zwei auf drei Fälle. Diebstähle fielen von 59 auf 25. Das sei leicht erklärbar. Ein Ladendetektiv weniger bedeute gewaltige Rückgänge bei Fallzahl und Aufklärungsquote.

Vermögens- und Fälschungsdelikte fielen von 29 auf 13 Fälle. Das könne sich aber ruckzuck stark ändern, wenn jemand zum Beispiel versuche, seine Kamera auf Ebay 200 Mal zu verkaufen. "Bei Cybercrime wird uns noch sehr viel blühen", so Littwin. Rauschgiftkriminalität stieg von einem auf zwei Fälle. Die Dunkelziffer sei in diesem Bereich aber hoch, so Littwin auf Nachfrage von Stefan Giesel.

Es gebe aber im Revier St. Georgen nun eine spezielle Ermittlungsgruppe. Wenn man jemanden erwische, sei das wie ein Wollknäuel. Wenn man dran ziehe, gebe es sehr schnell hohe Fallzahlen. Auch verfüge die Polizei jetzt relativ schnell über Überwachungsmethoden, die für Dealer schlecht seien.

Die Gewalt gegen Polizeibe amte stieg von null auf zwei Fälle. Die Ansprache durch Poli zeibeamte habe nicht mehr das Gewicht wie früher, der verbale Umgang mit den Beamten äußerst miserabel. Ein Problem sei, dass Drogen schmerzunempfindlich machten und Pfefferspray nicht wirke.

Keine Fallzahlen gab es in Königsfeld bei der erstmals präsentierten Statistik zu Straftaten durch Asylbewerber.

In Sachen Diebstahlskriminalität sei jede zweite Straftat aufgeklärt worden. Tageseinbrüche, davon gab es 2016 in Königsfeld einen Fall, seien in der Politik ein Riesenthema und würden mit einer Sonderorganisation bekämpft. Die Taten begingen nämlich nicht Ortsansässige sondern Grenzgänger. Banden aus Rumänien seien in Königsfeld noch kein Thema, in der Region sehr wohl, so Littwin zu einer Frage von Thomas Fiehn. Dazu sei Königsfeld etwas zu weit von der Autobahn weg. Den Spitzbube sehe man den Menschen nicht an. Schützen könnten sich Menschen nur durch entsprechende Maßnahmen an ihren Wohnungen. Die Wahrscheinlichkeit dass die Polizei den Dieb treffe oder er an der Grenze kontrolliert werde sei relativ gering.

Überraschend nannte Littwin den Rückgang der Unfälle mit Verletzten und Toten von 140 auf 115 im Revier. In Königsfeld stieg die Zahl der Unfälle von elf auf 14, die Zahl der Verkehrstoten von null auf eins. Jeder Unfall sei zu viel, das Leid dahinter gigantisch.