Ein Ganztagsangebot soll es im evangelischen Kindergarten "Arche" geben. Foto: Eich

Ausschuss stimmt für Nachmittagsbetreuung ab September in der Arche. Für Umsetzung wird mehr Personal benötigt.

Königsfeld - Für ein Ganztagsangebots im evangelischen Kindergarten "Arche" in Königsfeld stimmte der Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales.

Bei einer Bedarfsumfrage der evangelischen Gesamtgemeinde kamen 23 von 53 Fragebogen zurück. Die Regelgruppe verzeichnet sechs Anmeldungen. Geöffnet ist montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr und montags bis donnerstags von 14 bis 17 Uhr. Für verlängerte Öffnungszeiten gibt es acht Anmeldungen, mit Öffnungszeiten von montags bis freitags von 7 bis 13.15 Uhr. Für die ab September geplante Nachmittagsbetreuung gibt es sieben Anmeldungen, mit Öffnungszeiten montags bis donnerstags von 7 bis 14 Uhr und freitags von sieben bis 14 Uhr.

Das erweiterte Angebot benötigt mehr Personal, insgesamt 5,51 Vollzeitstellen. Die einmaligen Kosten liegen bei 6000 Euro. Der jährliche Zuschussbedarf steigt für 2015 von 211.198 Euro auf 224.745 Euro, 2016 auf 250.893 Euro.

Laut Bürgermeister Fritz Link gab es bezüglich Einsparungen Gespräche mit dem Träger. Schon herausgerechnet sind Hauswirtschaftskräfte. Die politische Gemeinde trägt trotzdem 77,6 Prozent der Kosten, die Eltern 15,2 Prozent und die evangelische Gesamtgemeinde 7,2 Prozent.

Trotz des Prinzips der Trägervielfalt stelle sich die Frage eines Entgegenkommens der Trägerin, so Link. Zum Beispiel bei der Belastung der politischen Gemeinde mit Verwaltungskosten der Kirchengemeinde, 2015 etwa 8800 Euro. Die Kommune stelle der Trägerin keine Verwaltungskosten in Rechnung.

Die politische Gemeinde wolle das Angebot realisieren, es gehe aber um angemessene Verteilung der Mehrkosten. Die Trägerin habe erklärt, nicht mehr als 21 000 Euro beizusteuern, die vom Oberkirchenrat der evangelischen Kirche Baden für den Betrieb eines Kindergartens zur Verfügung gestellt werden.

Beate Berg-Haller nannte es schon sehr kleinlich, der Gemeinde Verwaltungskosten in Rechnung zu stellen. Tatsache sei, dass die politische Gemeinde inhaltlich überhaupt kein Mitspracherecht habe. Ein konfessioneller Kindergarten im Kernort sei wichtig, so Jan-Jürgen Kachler. Über die Verwaltungskosten müsse man diskutieren. Der Betrieb eines Kindergartens sei nicht originäre Aufgabe der Kirchengemeinde.

Wenn sie sich entsprechend ihrem christlichen Verständnis zu einem Kindergarten bekenne, habe sie eine Trägerverantwortung, entgegnete Link. Sie müsse bereit sein, sich einzubringen, nicht nur im Rahmen des christlichen Menschenbildes. Link verwies auf deutlich höhere Personalkosten im kirchlichen Bereich und den Wunsch nach dem Ganztagsangebot. "Wir erwarten, dass der Träger sich zu dieser Aufgabe bekennt, nicht nur bei den Verwaltungskosten."

Der Ausschuss stimmte für die Einrichtung des Ganztagsangebots.