An der Grundschule Königsfeld droht der Ganztagsbetreuung das Aus. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulgesetz schreibt Verpflichtung für alle Nachmittage vor / Flexible Lösungen gefragt

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Keine guten Neuigkeiten gibt es für das geplante Ganztagsangebot an der Grundschule Königsfeld, wie Bürgermeister Fritz Link im Gemeinderats-Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales berichtete. Wegen neuer Gesetze droht das Aus.

Eigentlich standen die Vorzeichen für ein Angebot an drei Tagen pro Woche nicht schlecht. Angedacht war eine Wahlform. Eltern sollten entscheiden können, wie viele Nachmittage sie in Anspruch nehmen wollen. 38 Familien hatten Interesse bekundet. Mit Bescheid vom 13. Januar war diese Form der Ganztagsschule genehmigt worden. Das neue Schulgesetz sieht nun Schulpflicht vor. Das heißt, dass alle angebotenen Nachmittage in Anspruch genommen werden müssen. Argument der Landesregierung ist, dass die Schule rhythmisierend auf den Alltag der Kinder wirken soll.

Dies führe das Entstehen von Ganztagsangeboten an kleineren Schulen ad absurdum und könne nicht Ziel der Bildungspolitik sein, betonte Link. Wenn man an die Nachfrage der Eltern denke, sei das kontraproduktiv. Es entspreche nicht der Bedarfslage der Familien. An der Südstadtschule in Villingen-Schwenningen gebe es bereits erhebliche Probleme, so dass das Angebot wohl nicht weiter geführt werden könne. Es sei zu befürchten, dass mit der neuen Regelung die Mindestzahl von 25 Kindern pro Gruppe nicht erreicht wird. Denn jetzt seien nur noch zwölf Eltern interessiert. Dies sei Folge der rot-grünen Schulpolitik, wenn man zwanghaft versuche, ein Schulmodell durchzudrücken.

Laut Hauptamtsleiter Martin Laufer lehnten bei der Umfrage 45 Eltern das Angebot ab. Einige davon erklärten, dass sie einen oder zwei Tage in Anspruch genommen hätten, nicht aber drei Tage.

Königsfeld legte laut Link beim Schulamt Protest ein und will versuchen, eine Unterschriftenaktion zu starten. Laut Schulamt ist es aber wahrscheinlich, dass es bei der restriktiven Handhabung bleiben wird.