Zahlreiche Besucher sind beim Neujahrsempfang im Haus des Gastes zugegen. Fotos: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Königsfelder Bürgermeister will bei nächster Wahl wieder antreten / Neujahrsempfang im Haus des Gastes

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Auf Erreichtes und künftige Herausforderungen ging Bürgermeister Fritz Link beim Neujahrsempfang ein.

Ausdrücklich begrüßte Link Neubürger. Sie machten die wertvolle Bereicherung jedes Einwohners, gleich welcher Nationalität und welchen Glaubens, deutlich. Der Jahreswechsel sei Anlass, sich Mitmenschen mit guten Wünschen zuzuwenden und zu grundsätzliche Überlegungen.

Link erinnerte an den langen Frieden in Europa, aber auch an Ostukraine und Terror in Syrien. Die Herausforderungen könne man mit der Besinnung auf das Humanitätsprinzip bewältigen, auch wenn sich Asylanträge hierzulande seit fünf Jahren verzehnfachten und 2015 mit dem Anstieg auf 230 000 zu rechnen sei.

Leuchtendes Beispiel für die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung sei die Spendenaktion der Grundschule Königsfeld, die vor Weihnachten Fahrzeuge mit Kleidung und Spielzeug an Flüchtlinge in Meßstetten schickte. Es gelte aber, Ängste von "Pegida" ernstzunehmen und den Missbrauch des Asylrechts zu bekämpfen. Von einer Islamisierung des Abendlandes könne aber bei weniger als fünf Prozent Muslime in Deutschland keine Rede sein.

Link erinnerte an den Breitbandausbau im Ort, warnte vor Überwachung durch Unternehmen. Maximale Selbstverantwortung bei wachsender Alltagskomplexität führe oft zu Orientierungslosigkeit. Helfen könne Albert Schweitzers Ethik. Finanzkrisen zeigten, dass einseitiges Wirtschaften nach dem Prinzip Eigennutz zum Scheitern verurteilt sei.

Link erinnerte an das Projekt NaturParkSchule und die Eröffnung einer Elektro-Tankstelle. 2015 könnte Königsfeld energieautark werden, weil wohl im Sommer der Bau einer Windkraftanlage auf dem Brogen beginnt. Er verwies auf das jugendpolitische Maßnahmenprogramm der Gemeinde und die Einführung der Direktwahl des Jugendbeirats. Die Beteiligung daran sei aber ernüchternd. Er rief die Jugend auf, sich bei den kommende Woche anstehenden Nachwahlen zu beteiligen und bei Projekten stärker einzubringen.

Die Stärkung Königsfelds als Kur- und Kulturort sah Link in den Unterschriften für das Burgspektakel, dem Verein "kukuk" oder dem Neubau der Minigolfanlage.

2015 sollen zehn weitere Krippenplätze entstehen. Im Baugebiet "Mesmerlehen" sind bereits 15 Plätze verkauft. 2015 fertiggestellt werden soll die Sanierung der Hermann-Voland-Straße, die der Buchenberger Straße beginnen. Die Stilllegung der Kläranlage Buchenberg steht an, die Beschaffung eines Einsatzfahrzeugs für die Kernortswehr und die Förderung des Neubaus des FC Königsfeld-Sportheimes.

Link verwies auf die während seiner Amtszeit von 4,7 auf 2,3 Millionen Euro gesunkene Verschuldung der Gemeinde und die 2015 anstehende Bürgermeisterwahl. Er sprach von konstruktiver Zusammenarbeit mit Gemeinde- und Ortschaftsräten, intensiver Beteiligung der Bürger und Unterstützung der Verwaltung. Diese kommunale Verantwortungsgemeinschaft habe das Erscheinungsbild der Gemeinde positiv verändert.

Das Amt des Bürgermeisters habe ihn mit innerer Befriedigung und Schaffensfreude erfüllt. Link wolle sich auch für die nächsten acht Jahre als Bürgermeister bewerben.