Neben der Registrierung sind auch Geldspenden wichtig, denn jeder Vorgang der Typisierung kostet insgesamt 50 Euro. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Typisierungsaktion für den 58-jährigen Nils Zander ist am Sonntag, 28. September in Königsfeld

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Am morgigen Sonntag findet die Typisierungsaktion statt, mit der Stammzellenspender für den Königsfelder Nils Zander und andere an Leukämie erkrankte gefunden werden sollen.

Viele Menschen schrecken angesichts von Gerüchten über die Gefährlichkeit der Spende zurück. Die Bedenken sind aber recht grundlos, da die Stammzellen in 80 Prozent der Fälle einfach aus dem Blut geschwemmt und in 20 Prozent durch eine Punktierung des Beckenkammknochens gewonnen werden. Das unkomplizierte Verfahren bestätigt Thomas Flaig aus Hardt in einem Interview mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS).

In Berührung mit dem Thema kam der 28-jährige, da eine Freundin seiner Schwester an Leukämie erkrankte. Seit 2007 als Spender registriert, erfuhr er vier Jahre später, als Spender für einen Patienten in Frage zu kommen. "Mir war sofort klar, dass ich das mache, da hatte ich keinerlei Zweifel", sagt Flaig.

Die Spende begann für ihn mit einer umfassenden Voruntersuchung in der Entnahmeklinik. Von dort bekam er ein Medikament, dass er sich an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unter die Haut spritzen musste. Der hormonähnliche Stoff wird auch vom Körper selbst bei fieberhaften Infekten produziert und stimuliert die Produktion von Stammzellen, die sich im Blut ansammeln und von dort entnommen werden können. Möglich sind dabei leichte Grippesymptome. "Man hatte mir angekündigt, dass ich mich während der Vorbereitungsphase eventuell etwas abgeschlagen fühlen könnte, doch ich muss sagen: Für mich war es ein Kinderspiel" Flaig hatte keine Nebenwirkungen, die Spende dauerte etwa zwei Stunden.

Da die Spende zunächst anonym läuft, wusste Flaig nur, dass es sich bei der Empfängerin um eine 64-jährige Frau aus Deutschland handle. Ein Jahr später erfuhr er, dass sie wieder zu Hause lebt und es ihr dank der Spende stetig besser geht. "Das war ein absolut gutes Gefühl. Man ist zufrieden mit sich selber. Ich würde jedenfalls jederzeit wieder Stammzellen spenden."

Zwei Jahre später dürfen Spender und Empfänger Adressen austauschen, falls beide dies wünschen. Flaig möchte diesen Schritt der Empfängerin überlassen und ist gespannt, ob sie sich meldet.

Auch für den 58-jährigen Familienvater Nils Zander aus Königsfeld ist die Spende die einzige Überlebenschance. Deshalb veranstaltet die gemeinnützige DKMS die Typisierungsaktion. Sie findet statt am Sonntag, den 28. September von 14 bis 18 Uhr im Haus "Katharina von Gersdorf" der Zinzendorfschulen, Mönchweiler Straße 5, Königsfeld. Neben der Registrierung sind auch Geldspenden wichtig, da jede Typisierung pro Person 50 Euro kostet. Zwar wäre es schön, wenn jeder Spender diese ganz oder teilweise selbst bezahlt. Wer dies aber nicht kann, soll nicht von der Registrierung abgehalten werden. Spenden sind möglich auf das DKMS-Spendenkonto, IBAN: DE12 6535 1260 0134 1145 56, BIC: SOLADES1BAL, Sparkasse Zollernalb.

Sämtliche Einnahmen werden ganz sicher für die jetzige und folgende Typisierungen verwendet.