Ulrike Korell leitet das Tagesinternat, in dem die Kinder und Jugendlichen von einem Team aus Erziehern und Fachlehrern betreut werden. Foto: Zinzendorfschulen Foto: Schwarzwälder-Bote

Umzug innerhalb der Zinzendorfschulen und neues Konzept bewähren sich

Königsfeld. Beinahe ein Jahr ist es her, dass das Tagesinternat der Zinzendorfschulen in seine neuen Räumlichkeiten im Haus Christian Renatus umgezogen ist und das Konzept umstrukturiert wurde – mit großem Erfolg. "Wir betreuen derzeit 43 Schülerinnen und Schüler, vor allem der Unter- und Mittelstufe", erklärt die Leiterin des Tagesinternats, Ulrike Korell.

Der Lerncampus, in dem neben den Erziehern auch rund 20 Fachlehrer von Mathematik, Naturwissenschaften, Sprachen, Religion oder Wirtschaft jederzeit ansprechbar sind, bildet jetzt das Herzstück des Tagesinternats, in dem Kinder direkt im Anschluss an den Unterricht je nach Bedarf bis in den frühen Abend betreut werden, lernen, gemeinsam essen und spielen.

Wer mit seinen Hausaufgaben und dem Lernpensum fertig ist, kann sich in den Parks der Internate austoben, sei es beim Ballspiel oder auf dem Trampolin; bei schlechtem Wetter stehen ein gemütlicher Aufenthaltsraum oder auch die Tischtennis-Halle, Billard und Kicker zur Wahl.

Im Lerncampus sind die Nachmittage in fünf Lernblöcke zu je 45 Minuten aufgeteilt, in denen bis zu vier Fachlehrer gleichzeitig mit gutem Rat zur Seite stehen. Je nachdem, in welchem Fach gerade weitere Erklärungen nötig sind, um die Hausaufgaben zu erledigen, wo eine Klassenarbeit ansteht oder die Kinder einfach neugierig sind und den Unterrichtsstoff von sich aus vertiefen möchten, suchen sie sich gezielt ihre Lehrer aus. "Am meisten sind natürlich die Mathematiklehrer gefragt“, sagt Ulrike Korell, „aber auch die anderen Fächer werden gut angenommen."

Der Erfolg ist manchmal verblüffend: "Eine Schülerin der Werkrealschule, die mit relativ schlechten Noten von einer anderen Schule in den Schwarzwald kam, konnte ihren Durchschnitt innerhalb eines halben Jahres um zwei Noten verbessern", berichtet die Erzieherin. Bei anderen konnte sie feststellen, dass sie selbstständiger wurden und sich durch die feste Struktur des Lerncampus besser organisieren können.

Verlässliche Betreuung verschafft den Eltern Freiraum

Vielen Eltern verschafft diese verlässliche Betreuung auch den nötigen Freiraum, um wieder in den Beruf einzusteigen, andere melden ihre Kinder auf dem Tagesinternat an, um ihnen einen optimalen Start zu ermöglichen. Gabriela Strumberger beispielsweise hatte ihren Sohn Philip auf dem Tagesinternat angemeldet, weil er mitten im Schuljahr von einer anderen Schule nach Königsfeld gewechselt ist. "Ich wollte, dass er sich gut eingewöhnen kann, sowohl was das Lernen angeht als auch der sozialen Kontakte wegen." Beides hat gut geklappt. "Philip ist sehr glücklich an den Zinzendorfschulen, er konnte sich hier gut und schnell integrieren."

Mit fortschreitender Klassenstufe hat Philip inzwischen auch an einigen Tagen nachmittags Unterricht, so dass sie die Betreuung im Tagesinternat von fünf auf drei Nachmittage reduzieren kann. "Das Flexible an dem System finde ich super", sagt Gabriela Strumberger.

Die Schülerinnen und Schüler des Vollzeitinternats lernen gemeinsam mit den Tagesinternats-Schülern, alle bilden immer wieder klassenübergreifende Lerngruppen. Wenn die Tagesinternats-Schüler am Nachmittag nach Hause fahren, haben sie ihre Hausaufgaben erledigt und können entspannt den Abend mit ihrer Familie verbringen. "Da gibt es dann keinen endlosen Diskussionen mehr, was noch gelernt und erledigt werden muss", weiß Ulrike Korell aus ihren Gesprächen mit Eltern.