Kommunales: Gebühren für die Kinderbetreuung werden angehoben / Personalkosten als Grund genannt

Für die Erhöhung der Nutzungsentgelte für kommunale Kinderbetreuungsangebote, also Kindergärten, stimmte der Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales.

Königsfeld. Laut Bürgermeister Fritz Link orientierte sich die Verwaltung mit den Vorschlägen an Empfehlungen der kommunalen Spitzenverbände und der Kirchen.

Er appellierte zum wiederholten Mal an Gemeinden, keine Dumpingpreise festzusetzen. Offiziell empfohlen wurde eine Erhöhung um acht Prozent.

Da die Gemeinde schon 2016 die Gebühren um fünf Prozent anhob kann die jetzige Steigerung aber mit vier bis sechs Prozent geringer ausfallen, erklärte Barbara Horstmann.

Mit den kirchlichen Trägern wurde eine Erhöhung von 5,56 Prozent für Regelkindergärten und 5,81 Prozent für Kinderkrippen beschlossen. Als Grund nannte Link allem die Höherstufung der Erzieherinnen. Das sei gesellschaftlich richtig, führe aber zu deutlichen Mehrkosten.

Horstmann erläuterte die Vorschläge. So soll das Benutzungsentgelt für die Regelbetreuung für Familien mit einem Kind von 108 auf 111 Euro steigen, mit zwei Kindern von 84 auf 84 Euro, mit dreien von 53 auf 56 Euro und mit vier oder mehr Kindern von 17 auf 18 Euro. Die real zu bezahlende Gebühr errechnet sich anhand der tatsächlich in Anspruch genommenen Stunden.

Defizit beträgt jährlich mehr als 700 000 Euro

Bei Kinderkrippen steigt die Gebühr laut Vorschlag für Familien mit einem Kind von 307 auf 325 Euro, mit zwei Kindern von 228 auf 242 Euro, mit dreien von 155 auf 164 Euro und mit vier oder mehr Kindern von 61 auf 65 Euro.

Trotz der Erhöhung reichten die Beiträge der Eltern bei weitem nicht, um das Defizit zu decken, so Link. Die Gemeinde schieße jährlich mehr als 700 000 Euro zum Betrieb der Kindergärten zu.

Hans Mack nannte die Erhöhung ganz schön kräftig und fragte nach den Erwartungen für 2018. Eine grundlegende Anhebung der Stellen werde es wohl so schnell nicht mehr geben, so Link.

Er finde die Anhebung sehr gut, so Gunter Schwarz. Erzieherinnen lägen damit knapp über Krankenhauspersonal. Das Problem sei, dass viele keine volle Stelle bekämen und sich deshalb schwer täten, mit dem Geld auszukommen. Deshalb sei die Höherstufung absolut notwendig gewesen.

Schwarz erkundigte sich auch nach weiteren Bedarfen hinsichtlich Öffnungszeiten. Laut Horstmann gibt es entsprechende Anfragen in Erdmannsweiler und Buchenberg. Dazu liefen derzeit Gespräche mit den Eltern nach dem tatsächlichen Bedarf. Der ausschuss beschloss die von der Verwaltung vorgeschlagene Erhöhung.