Ein großes Schild erinnert künftig im Park der "MediClin Albert Schweitzer Klinik" an den ehemaligen ärztlichen Direktor Otto A. Brusis, der dort 23 Jahre lang tätig war. Sein Nachfolger Thomas Witt (links), Chefarzt der Fachklinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen, sowie Ralf Ruchlak, Kaufmännischer Direktor, ehren den Kardiologen anlässlich seines 80. Geburtstags. Foto: Trenkle Foto: Schwarzwälder-Bote

Otto A. Brusis machte Albert Schweitzer Klinik bundesweit bekannt / Schild erinnert an ehemaligen Leiter

Von Wolfgang Trenkle

Königsfeld. 23 Jahre lang hat er als ärztlicher Direktor die Entwicklung der "MediClin Albert Schweitzer Klinik" geprägt. Zu seinem 80. Geburtstag ehrt diese Otto A. Brusis nun mit einem besonderen Geschenk: Künftig wird ein Schild im von Patienten beliebten Park der Klinik an ihn erinnern.

Der Kardiologe erinnert sich seinerseits noch gut an die ersten Arbeitstage 1977. Der Bau der Klinik war noch nicht abgeschlossen. "Damals kam man nur mit Brettern über die Pfützen ins Haus", erzählt der Wahl-Königsfelder. Mit nur wenigen Mitarbeitern startete die Klinik vor 38 Jahren. Dank guter Kontakte zu Kollegen im südwestdeutschen Raum und zur Bundesversicherungsanstalt für Angestellte wuchsen die Patientenzahlen schnell an. In Erinnerung blieb Brusis der erste Patient: "Ein Kollege aus Emmendingen. Wir hatten damals noch wenig Ausstattung – er brachte zur Reha sogar seinen eigenen Ergometer mit."

Heute ist die unter seiner Führung bundesweit bekannt gewordene Fachklinik bestens ausgestattet. "Der positive Einfluss von Dr. Brusis ist heute noch spürbar", stellt der Kaufmännische Direktor, Ralf Ruchlak, fest.

Die Rehabilitation von Herzpatienten liegt Brusis schon lange am Herzen, so hatte er vor Jahrzehnten die Arbeitsgemeinschaft Ambulante Herzgruppen Schwarzwald-Baar-Heuberg mitbegründet. Seit sieben Jahren ist deren Vorsitzender sein Nachfolger Thomas Witt, der heutige Chefarzt der Fachklinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen. "Rehabilitation hat mich schon sehr früh interessiert", sagt Brusis. Bereits in seiner Dissertation beschäftigte er sich mit dem Thema Prävention und Rehabilitation bei Sozialversicherten.

Seinerseits geprägt wurde Brusis von Peter Beckmann, einem der einst führenden Ärzte auf dem Gebiet der Rehabilitation und Sohn des berühmten Expressionisten Max Beckmann. Brusis war mehr als 30 Jahre im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herzkreislauferkrankungen (DGPR). Diese ehrte ihn für sein Engagement mit deren höchster Auszeichnung, der Beckmann-Medaille. Eine weitere Würdigung erfuhr der ehemalige ärztliche Direktor auf Landesebene der DGPR mit Verleihung der Ehrenpräsidentschaft des Landesverbands Baden-Württemberg.

Dass der Mediziner nach Königsfeld kam, ist dem damaligen Geschäftsführer der Hurrle-Klinikgruppe, Rüdiger Hurrle, zu verdanken. Brusis, damals Oberarzt einer Waldkircher Klinik, konnte zwar die anvisierte Chefarztstelle an der Durbacher Staufenburg Klinik aus formalen Gründen nicht antreten, stattdessen bot Hurrle ihm dann aber die Stelle des ärztlichen Direktors in der Königsfelder Klinik an. "Ich kam vorbei und der hochgelegene Ort hat mir gefallen. Vielleicht liegt das am meiner bayrischen Herkunft", erzählt Brusis. 1998 erfolgte die Übernahme der Hurrle-Gruppe in den MediClin-Verbund.