Um "Zeitspiegel" dreht sich die 16. Fahne. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

20 Fahnen bis November im Kurpark / 16. Teil

Königsfeld (mad). Eine besondere Kunstinstallation mit 20 Fahnen rund um das Thema Zeit ist bis November im Kurpark zu sehen. Kommunikationsdesigner Arnulf Struck hat die Werke gestaltet. Der "Schwarzwälder Bote" stellt die Fahnen in einer Serie vor. Um "Zeitspiegel" dreht sich die 16. Fahne.

Die Gedanken des Künstlers: "Zeitspiegel – im Spiegel der Zeit. Also Reflexion. Vergangenes wieder finden. Hervor holen. Es spiegelt sich alles wider, aber nur der reale Moment. Das Geschehene und das Ungeschehene gleichermaßen. Fälschlicherweise sprechen wir vom Spiegel der Zeit. Unser Zeitspiegel soll wie ein Archiv oder eine Chronik Geschehnisse aus Epochen aufzeigen. Wir durchleuchten subjektiv eine Epoche, ein Geschehnis und versuchen daraus Schlüsse zu ziehen. Der Gedanke ist falsch", meint Struck.

"Ein Spiegel reflektiert nur das Gegenüber. Also die momentane Realität für den Bruchteil einer Millisekunde. Und wenn wir die Vergangenheit betrachten, dann aus unserer Sicht, unserer Ansicht, unserer Fähigkeit, unserem Wissen, unserer Auffassungsgabe, Geschehnisse zu analysieren. Geschichte lässt sich nicht durch einen Spiegel aufzeigen. Geschichte ist Vergangenheit. Wir können die Vergangenheit nur aufnehmen. Das ist eine wichtige Erkenntnis bei der Betrachtung der Zeit, der Geschichte, eines Ablaufs, eines Erlebnisses, einer ›wahren‹ Begebenheit und ist immer subjektiv. Was wir real im Spiegel sehen, wenn wir uns betrachten ist bereits Veränderung, Vergangenheit und gleichzeitig Istzeit oder Gegenwart sowie Zukunft – solange wir leben", erläutert der Kommunikationsdesigner.

"Verrinnende Zeit etwas, das uns vollendet."

Die Texte auf der Fahne: "Es ist Maß und Zeit in den Dingen, es gibt schließlich bestimmte Grenzen." (Horaz).

"Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, was uns verbraucht, sondern als etwas, das uns vollendet." (Antoine de Saint Exupéry).

"Das Beste ist doch das Letzte im Leben, denn dafür wird alles gemacht. In Gottes Hand ist unsere Zeit." (Robert Browning).