Martin Friedrich ist Geschäftsführer der PE GmbH & Co. KG in St. Georgen. Archiv-Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat ist vom Angebot der Einrichtung in St. Georgen überzeugt

Königsfeld (sh). Für die Beteiligung an einem interkommunalen Transfer- und Innovationszentrum stimmte der Gemeinderat. Martin Friedrich, Geschäftsführer der PE GmbH & Co. KG aus St. Georgen erläuterte Einzelheiten.

Laut Bürgermeister Fritz Link initiierte Baden-Württemberg den Wettbewerb "RegioWIN" als wesentlichen Bestandteil der Förderstrategie für die EU-Förderperiode 2014 bis 2020. Hieran beteiligte sich der Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg in Form eines regionalen Strategiekonzepts. Das ist bereits für die zweite Wettbewerbsphase prämiert und zur weiteren Konkretisierung mit 50 000 Euro gefördert. Ein Teil davon ist als "Leuchtturmprojekt" ein "Interkommunales Transfer- und Innovationszentrum" in St. Georgen für mikro- und mikrosystemtechnische Unternehmen namens "MicroCube".

Ähnlich dem Technologiezentrum handelt es sich um ein Gründerzentrum. 76,7 Prozent des Stammkapitals von 30 000 Euro kommen von PE. Den Rest sollen sieben Kommunen der Raumschaft mit jeweils 1000 Euro übernehmen. Aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung winken Fördergelder zwischen 100 000 und fünf Millionen Euro.

"Eine der Zukunftstechnologien schlechthin" nannte Friedrich Mikro- und Mikrosystemtechnik. Viele regionale Zulieferer der Autoindustrie seien schon damit konfrontiert. Hier wolle Baden-Württemberg eine Vorreiter- rolle spielen.

Anreiz für PE sei die Stärkung des ländlichen Raums. Mittelständischen Unternehmen solle ermöglicht werden, sich Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen zu nähern. Partner seien unter anderem die Hochschule Furtwangen und die Universität Freiburg. Viele Unternehmen hätten das Problem, dass Forschungseinrichtungen zu weit weg liegen. So bestehe die Gefahr der Abwanderung in Ballungszentren.

Regionale Firmen haben Zugriff auf Know-how

Regionale Unternehmen sollen Zugriff auf im Zentrum vorhandenes Know-how haben und dessen Kapazitäten nutzen können. Es geht um Standort- und Arbeitsplatzssicherung. Man ermögliche Unternehmen, in Zukunftstechnologie zu investieren, so Friedrich.

Ähnlich dem TZ sollen Räumlichkeiten auch an innovative Unternehmen vermietet werden. Direkte Ausschüttungen an Kommunen sind nicht geplant, Gewinne werden reinvestiert. Gewerbesteuer von im Zentrum angesiedelten Unternehmen soll an die Kommunen zurückfließen.

Friedrich stellte klar, dass es nicht darum geht, Firmen aus Kommunen abzuziehen sondern darum, dort Kleinserien zu entwickeln und zu produzieren sowie externes Know-how zur Verfügung zu stellen. Die Massenfertigung soll dann in den Unternehmen selbst stattfinden.

Laut Link gibt es vom Ministerium positive Signale und sehr gute Chancen auf eine Förderung. Die Haftung der Kommunen beschränkt sich auf deren Einlage, beantwortete er eine Frage Beate Berg-Hallers, die das Projekt begrüßte. Hans Mack, Bernd Möller, Thomas Fiehn, und Franziska Hornscheidt äußerten sich positiv zum Projekt. Der Gemeinderat stimmte geschlossen für die Beteiligung.