Ein König (im strömenden Regen) auf der Suche nach einem Justizminister. Fotos: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Burgspektakel: "Chamäleon Theaterwelten" kämpft mit schauspielerischer Leistung gegen den Regen an

Königsfeld (hü). Sehr tapfer waren Schauspieler und auch einige Zuschauer bei der Aufführung von "Der kleine Prinz" im Rahmen des Burgspektakels. Trotz Regen wurde das Stück, mit kleiner Unterbrechung, auf die Bühne gebracht.

Götz Knieß lud die Besucher zu einer Reise zu vielen, auch inneren, Planeten ein. Die Schauspieler hätten den gan zen Morgen ausprobiert, wo sie spielen könnten. "Ihr müsst ab und zu den Kopf drehen."

Aufgeführt wurde das Stück von "Chamäleon Theaterwelten" aus Horb. Die Schauspieler waren Luis Schneiderhan als der kleine Prinz sowie Andreas Wachsmann, Andreas Schnell und Dorothee Jakubowski, die jeweils mehrere Rollen übernahmen. Jakubowski führte auch Regie. Für die Kostüme waren Hannah Deutschle und Frank Surgalla zuständig, für Vulkane Margitta Tröger. Clara Cazzanelli begleitete das Stück musikalisch auf der Flöte.

Los ging es mit dem notgelandeten Flieger, der sich mit dem Prinzen über Sonnenuntergänge, Einsamkeit und den Zweck von Dornen unterhielt. Große Leute haben eine Liebe für Zahlen, aber nicht für die wichtigen Dinge, so der Flieger. Der Prinz beschäftigte sich derweil mit dem Pflegen seiner Blume.

Ein Eitler stellte sich auf den Zinnen der Ruine mit dem Lied "Great Pretender" vor und wünschte sich Bewunderung als schönster, klügster und bestangezogenster Bewohner seines Planeten. Ein König wiederum wollte den Prinzen zum Justizminister machen, obwohl es außer einer Ratte nichts zu gab über das man zu Gericht hätte sitzen können.

Wesentliche Dinge sind für das Auge unsichtbar

Der Geschäftsmann zählte Sterne, um sie zu besitzen und auf die Bank zu legen, was der Prinz als unnütz ansah.

Weitere Personen stellten sich mit mehr oder minder sinnvollen Tätigkeiten vor. Der Geograf der Meere und Wüsten erfasste, aber keine Blumen, da sie nicht für die Ewigkeit seien; der Weichensteller, der Menschen ständig von hier nach dort schickte; ein Säufer, ein Laternenanzünder und eine Schlange, die dem Prinzen versprach, ihn wieder zu seinem Planeten bringen zu können.

Die wichtigste Lektion aber lernte der Prinz vom Fuchs. Nämlich, dass man nur mit dem Herzen gut sehe und die wirklich wesentlichen Dinge für das Auge unsichtbar seien.

Leider war das Stück nicht vom Wetterglück gesegnet. Starker Regen sorgte für eine Zwangspause. Die Schauspieler hielten tapfer durch, die Zuschauer weniger.

Die übrig gebliebenen wurden mit einer sehr gelungenen, atmosphärischen Darbietung belohnt, in der die Akteure mit eindrücklichem Mienenspiel und Gestik das bekannte Stück in die Kulisse zauberten. Ihr übriges taten die aufwendig und fantasievoll gestalteten Kostüme.

Viel Applaus und durchnässte Zuschauer

Die beeindruckende Darbietung faszinierte kleine wie große Besucher gleichermaßen. Am Ende bedankten sich alle mit langem Applaus ob der schauspielerischen Leistung.

Alle Gäste waren zwar leicht durchnässt aber sichtlich glücklich über einen tollen Theaternachmittag und auch für die Schauspieler selbst war es nach eigenem Bekunden ein denkwürdiges Ereignis.