Ausschuss: Zwei Altbäume bleiben stehen / Zuschussanträge werden schnellstmöglich auf den Weg gebracht

Königsfeld (hü) Über eine Wende bei der "Wiederherstellung Zinzendorfplatz" berichtete Bürgermeister Fritz Link im Gemeinderats-Ausschuss. Die Brüdergemeine ist nun doch für Variante eins, bei der nur zwei Altbäume stehen bleiben. Er erinnerte an die letzte Gemeinderatssitzung in der die Stellungnahme der Brüdergemeine Thema war. Die hatte erklärt, nur Variante drei mittragen zu können, da sie andernfalls eine Spaltung der Bevölkerung befürchte. Der Gemeinderat hatte sich für Variante eins ausgesprochen, aber mit der Option für Variante drei, sollte die Brüdergemeine ihre Position nicht ändern.

In der Sitzung hatte Link klargemacht, dass sich die Brüdergemeine an den Unterhaltskosten der nächsten zehn Jahre zu einem Drittel beteiligen müsste. Das wären bei 125 000 Euro Gesamtkosten etwa 40 000 Euro.

Nach der Gemeinderatssitzung wurde der Ältestenrat zu einer Stellungnahme aufgefordert. Der teilte mit, dass er sich nun doch für Variante eins ausspricht. Zwar hält die Brüdergemeine nach wie vor Variante drei für den richtigen Weg, besonders unter dem Aspekt des respektvollen Umgangs mit der Schöpfung. Allerdings könne man die Erklärung zur Kostenübernahme nicht abgeben, da sie künftige Generationen in Haftung nehme. Die Kosten seien der Brüdergemeine schon lange vorher mitgeteilt worden, so Link im Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales. Auch dass man die aus dem Jahr 1996 stammende Verpflichtung anwenden werde. "Wir begrüßen natürlich diese Entscheidung, denn Variante eins war immer aus Sicht der Verwaltung die Idealvariante." Man habe Variante drei in einem sehr aufwendigen Prozess erarbeitet, weil nicht zu erwarten gewesen sei, dass sich die Ansicht der Brüdergemeine ändere. Das sei eine Überraschung.

Dennoch sehe er den Bürgerbeteiligungsprozess nicht als entwertet an. Bürger hätten in dem transparenten Prozess die Argumente würdigen können. Man habe gemerkt, dass ein Großteil der Gesamtgemeinde sich für Variante eins erwärmen konnte. "Die objektiven Argumente sprechen eindeutig für Variante eins." Natürlich werde es jetzt die eine oder andere Enttäuschung geben. Es sei aber souveränes Recht von Gemeinderat und Brüdergemeine, alle Fakten zu gewichten. Die Zuschussanträge werden so schnell wie möglich gestellt. Die Gemeinde hofft auf 1,5 Millionen Euro an Zuschüssen bei einer Gesamtinvestition von 2,24 Millionen Euro.

Laut Franziska Hornscheidt hatte ihr der Ältestenrat als Begründung für die frühere Entscheidung zu Variante drei die Stellungnahme des Denkmalamts und das Ergebnis der Bürgerwerkstätten genannt. Der Ältestenrat sei aber schon vorher nicht ausschließlich für Variante drei gewesen, hob sie hervor.