Die Besucher diskutieren eifrig Themen die Königsfeld in eine erfolgreiche Zukunft bringen sollen. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Demografie Thema bei Bürgerwerkstatt / Ausbau ärztlicher Versorgung

Königsfeld. Unter dem Motto "Zukunft gestalten für Jung und Alt" diskutierten Besucher bei einer Bürgerwerkstatt über Familienfreundlichkeit, Gesundheit und Integration, attraktiven Wirtschaftsstandort, Verkehr und Infrastruktur sowie Private Initiativen.

Die Gesellschaft werde bunter und älter, so Bürgermeister Fritz Link. Im Kernort gebe es überdurchschnittlich viele über 65-Jährige. Trotzdem sei Königsfeld einer von acht Orten im Schwarzwald-Baar-kreis mit prognostiziertem Bevölkerungswachstum. Das sei nur durch den Zuzug von Neubürgern möglich.

Richtig und wichtig sei, eine umfassende Demografiestrategie zu erarbeiten, unter Beteiligung von kommunalen Gremien, Vereinen, Kirchen und anderen Institutionen. Johannes Menton werde künftig als Integrationsbeauftragter tätig sein und einen Teil seiner Arbeit Bürger Aktiv widmen. Ein weiteres Projekt sei die Umgestaltung des Zinzendorfplatzes. Die zughörige Bürgerbeteiligung sei keine Alibiveranstaltung gewesen. Viele Anregungen seien in die Planung eingeflossen.

Laut Gallus Rieger von boostpublik ist die Zahl der Erwerbstätigen pro 65-Jährigem in Baden-Württemberg stark rückläufig. 2030 werde das Durchschnittsalter in Königsfeld bei fast 50 Jahren liegen. Ende September soll eine aus den gemachten Vorschlägen erarbeitete Strategie präsentiert werden.

In der Diskussionsrunde wurden die in früheren Sitzungen erarbeiteten Punkte erörtert. Wichtig angesehen wurde bei Familienfreundlichkeit die Förderung innovativen Wohnens wie Smart-Home, Generationenhaus oder Genossenschaften. Dazu Maßnahmen wie Leihgroßeltern oder eine Ganztagsbetreuung für Kinder bis sieben Jahren ab 6 Uhr morgens.

Bei "Gesundheit und Integration" wünschte man sich Inklusion, den Ausbau ärztlicher Versorgung und der Nachbarschaftshilfe Bürger Aktiv sowie die Verbesserung der Barrierefreiheit auch im Nahverkehr. Dazu Arbeitsmöglichkeiten für Behinderte, eine Kontaktgruppe für Neubürger oder die Mithilfe in Wohngemeinschaften.

Zu "attraktivem Wirtschaftsstandort" sahen Besucher den Ausbau des Bettenangebots, die Sicherung der Klinikstandort und die Verbesserung der Wellnessangebote als wichtig an. Ebenso die Ansiedlung von Gewerbe und Dienstleistung in zukunftsfähigen Branchen, die Ausweisung günstiger Gewerbeflächen, das Attraktiver-Machen öffentlichen Raums zum Beispiel als Fußgängerzone, mehr Parkplätze oder die Erweiterung der Öffnungszeiten im Einzelhandel. Selbstvermarkter sollten besser gefördert und ein Gründerzentrum aufgebaut werden.

Bei "Verkehr und Infrastruktur" waren der Breitbandausbau, die Komplettierung des Rad- und Gehwegnetzes und die Verbesserung des ÖPNV besonders wichtig. Gewünscht wurden fahrbare Tante-Emma-Läden, Winterdienst auch auf Radwegen, Wlan-Hotspots auch in Ortsteilen oder der Einsatz von Drohnen als Einkaufsservice.

Im Bereich "Private Initiative" wünschten sich Besucher die Aufrechterhaltung des Vereinsangebots, mehr Anerkennung ehrenamtlicher Vereinsarbeit oder die stärkere Einbindung und Information von Neubürgern. Vereinsaktivitäten sollten im Vorjahr koordiniert werden, deren Gemeinschaft und Kommunikation untereinander gefördert werden.