Der Bebauungsplan "Beerenreute" hat nicht nur Befürworter in der Gemeinde. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Gewerbegebiet im Gewann "Beerenreute" in langer Diskussion

Von Stephan Hübner Königsfeld. Die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung des Bebauungsplans "Beerenreute" in Buchenberg beschloss der Gemeinderat. Das geplante Gewerbegebiet stieß aber nicht auf ungeteilte Gegenliebe.

Das Verfahren beschäftige die Gemeinde seit zwei Jahren, so Bürgermeister Fritz Link. Eigentlicher Plan war die Ausweisung eines Gewerbegebiets Richtung Peterzell. Hierzu gab es "unzählige Gespräche" mit Ortsvorsteher Peter Hase und Eigentümern. Allerdings bestand keinerlei Verkaufsbereitschaft. Deshalb kehrt man nun wieder an den Ursprungsplatz zurück, wo sich rechtswidrig ein holzverarbeitender Betrieb angesiedelt hatte.

Das Landratsamt signalisierte Zustimmung zum Gewerbegebiet gegenüber dem Sportplatz, wenn Bebauungs- und Flächennutzungsplan erstellt werden. Laut Link gibt es zwei Betriebe, die sich dort niederlassen wollen und einen Anteil der Planungskosten übernehmen müssen. Bei der Gemeinde verblieben rund 14 000 Euro.

Der Ortschaftsrat habe sich die Arbeit nicht leicht gemacht, so Hase. Es handle sich um einen sehr empfindlichen Bereich am Ortseingang von Buchenberg, weshalb das Gremium einige Auflagen wie Einhaltung von Arbeitszeiten und ein Lärmgutachten verlangte. Auch seien noch naturschutzrechtliche und nachbarliche Fragen offen. Diese werden im Rahmen des Verfahrens geklärt, so Link.

Froh über die Lösung war Beate Berg-Haller, da eine Betriebsverlagerung verhindert wird. Sehr erstaunt über das Gewerbegebiet in einem sehr sensiblen Bereich war Birgit Helms. Sie bemängelte ein Konzept für Gewerbeansiedlung. Laut Link gab es zwei Jahre lang Untersagungsverfügungen und Verhandlungen mit Grundstückeigentümern, um eine Entwicklung bei der vorhandenen Siedlung "im Dörfle" zu erreichen. Aber "es gibt Bürger in Buchenberg, die keine Gewerbeentwicklung wollen". An die vorhandenen Gebäude anzuknüpfen sei vertretbar. Dass es schönere Lagen gebe sei unbestritten. Dies sei aber die einzige Fläche, auf der in Buchenberg gewerbliche Entwicklung möglich erscheine.

Eigentlich könne sich ökologisch niemand der Nutzung heimischer Wälder für regenerative Energien verschließen. Die Verwaltung sehe das Gebiet nicht als besonders schützenswert an. Wenn man selbst Holzverarbeitung nicht mehr möglich mache, was dann? fragte Link.

"Wir müssen schon prüfen, was wir genehmigen", mahnte Hans Mack. Es könne nicht sein, dass man sage: Unternehmer, jetzt ab durch die Mitte. Für ihn zähle das Votum des Ortschaftsrates.

Der Gemeinderat beschloss mehrheitlich die Änderung des Flächennutzungsplans und das Aufstellen des Bebauungsplans. Beauftragt wurden auch Planungsleistungen für 25 836 Euro und ein Lärmgutachten für 3000 Euro.