Chefarzt Thomas Witt erwähnt den Bezug der Arbeiten Angelika Nains zur Klinik und deren Namensgeber. Foto: Hornscheid Foto: Schwarzwälder-Bote

Galerie Kulturzeit zeigt Druckgrafiken von Angelika Nain

Königsfeld. Skizzen einer Reise nach Gambia waren motivgebend für die Künstlerin Angelika Nain, die ihre Eindrücke aus Afrika in einer Serie von Druckgrafiken verarbeitet hat. Entstanden ist so eine große Anzahl an packenden Werken auf Holz, Papier und Stoff, die in der Galerie Kulturzeit in der "Mediclin Albert Schweitzer & Baar Klinik" gezeigt werden. Zur Eröffnung waren zahlreiche Gäste erschienen, die Chefarzt Thomas Witt am Abend jener beinahe heißen Frühlingstage empfing, in denen auch Saharawind den Schwarzwald erreicht hatte.

Charakteristisch in der Galerie Kulturzeit ist die Nähe, die man dort zu den Bildern hat. Durch die Hängung auf Augenhöhe zieht es die Menschen ganz nah an die Bilder heran. Vernissagenbesucher studieren hier die Technik eingehend, Patienten und Mitarbeiter der "Mediclin Albert Schweitzer & Baar Klinik" können die Exponate, die der Flurgalerie auch durch die gut gewählte Gruppierung ein ganz neues Gepräge geben, täglich hautnah erleben.

In einer Reihe von Druckgrafiken variiert Angelika Nain die Bildwelt, die sie in Afrika erlebt hat: Pflanzen, Tiere, ein Fischerboot, Frauen mit Lasten auf dem Kopf, ein Mann mit einem Tuch um den Kopf, ein Fahrrad, eine gebückte Figur. Eingeführt wurden die Besucher der Ausstellung durch die Kunstwissenschaftlerin Susanne Ramm-Weber, die in ihrer Laudatio die sich wiederholenden Motive als Teil des Ganzen deutete. Ein Effekt, der durch die ineinander verwobenen, zum Teil überlagerten Motive mal mehr und mal weniger erkennbar sei, da Ornamentik und willkürliche Linien einen großen Teil des Bildes einnähmen und so dem Auge ein reizvolles Angebot machten.

Auch die Herangehensweise der Künstlerin aus Kehl erklärte die Kunstwissenschaftlerin den interessierten Besuchern. An Angelika Nain, die zunächst den Beruf der Krankenschwester erlernt hatte, ehe sie mit 35 Jahren, mitten in der Familienphase, ein Kunststudium aufnahm, schätzt die Laudatorin besonders deren Konsequenz auf ihrem künstlerischen Weg. Dazu gehöre auch, dass sie immer wieder neue Materialien und Ausdruckstechniken ausprobiere, oft inspiriert durch ihre Tätigkeit als Dozentin an der Offenburger Kunstschule. So habe die Künstlerin in früheren Ausstellungen Gemaltes gezeigt, wobei auch damals schon Reisen Quelle der Inspiration waren.

Chefarzt Thomas Witt freute sich über die Ausstellung der Druckgrafiken von Angelika Nain, die mit ihrem Thema "Afrika" auch den Bezug zum Namensgeber der "Mediclin Albert Schweitzer & Baar Klinik" herstellen ebenso, wie über den in Afrika geborenen Kai Vollprecht aus Königsfeld, der die Vernissage mit Klängen am Marimbaphon zur ausgesprochen stimmigen Kulturveranstaltung machte.

Angelika Nain wurde 1956 in Trossingen geboren, studierte von 1992 bis 1996 Malerei an der Freien Hochschule für Grafik-Design und Bildende Kunst Freiburg. Seit 1996 ist sie als Dozentin an der Kunstschule Offenburg tätig. Die Ausstellung ist noch bis 6. Juli täglich von 9 bis 19 Uhr zu sehen.