In der Wilhelma Stuttgart hat es Anfang August Nachwuchs gegeben: Zwei Klippschliefer-Junge haben das Licht der Welt erblickt. Foto: privat/Wilhelma Stuttgart

Klippschliefer - noch nie gehört? Dann lohnt sich ein Blick auf den Nachwuchs dieser eigentümlichen Tiere in der Wilhelma. Die Fellknäuel, die wie Meerschweinchen aussehen, sind mit Elefanten und Seekühen verwandt. Außerdem können sie stundenlang in die Sonne blicken und müssen nie etwas trinken.

Stuttgart - Die Wilhelma Stuttgart freut sich zurzeit über eigentümlichen Nachwuchs: Zwei kleine Klippschliefer tummeln sich seit Anfang August auf der Felsanlage.

Klippschliefer? Noch nie gehört? Dabei gibt es über die kleinen Fellknäuel so einiges zu berichten: Sie sehen aus wie graubraune Meerschweinchen, werden allerdings zur Verwandtschaft - und jetzt Achtung - der Elefanten und Seekühe gezählt. Grund für diese verwandtschaftliche Beziehung ist die Anatomie. Nachwachsende Zähne im Oberkiefer und Füße, die mit Polstern ausgestattet sind, die man sonst nur bei Elefanten findet.

Die Klippschliefer sind leidenschaftliche Kletterer und sind hervorragend an ein Leben in felsigen Trockengebieten angepasst. Die Pflanzenfresser verbringen nur eine Stunde am Tag mit Futtersuche. Trinken müssen sie gar nicht, denn ihr Flüssigkeitsbedarf wird komplett durch die Nahrung gedeckt.

Klippschliefer können stundenlang in die Sonne schauen

Bis zu 50 Klippschliefer umfassen die Kolonien, die aus einer oder mehreren Familienverbänden bestehen. Innerhalb der Kolonie halten einige der Tiere immer Ausschau nach Fressfeinden und warnen die anderen bei Gefahr mit bellenden Rufen.

Dabei haben die Klippschliefer einen entscheidenden Vorteil gegenüber ihren Jägern: Wie eine natürliche "Sonnenbrille" können die Klippschliefer nämlich ihre Pupillen verdunkeln und so stundenlang direkt in die Sonne schauen. So entgeht den Wachposten kein Feind, der vom Himmel kommen könnte.

Das Verbreitungsgebiet der Klippschliefer erstreckt sich vom Süden Afrikas bis nach Westasien. Die in der Wilhelma geborenen Jungtiere gehören zu den Kap-Klippschliefern, die vor allem im südlichen Afrika zu finden sind.