Umweltaktivisten demonstrieren in Freiburg. Foto: dpa

Stuttgart, Freiburg, Karlsruhe: In mehreren Städten sind Umweltschützer auf die Straße gegangen, um vor dem Klimagipfel für den Klimaschutz zu demonstrieren. Außerdem haben radikale Aktivisten den Sonderzug mit Barbara Hendricks auf dem Weg nach Paris gestoppt.

Freiburg - Umweltschützer sind in mehreren Städten in Baden-Württemberg für einen größeren Klimaschutz auf die Straße gegangen. Vor dem Auftakt der internationalen Klimakonferenz in Paris organisierten sie am Samstag im deutschen Südwesten Demonstrationen und Kundgebungen. Eine der größten Aktionen gab es den Angaben zufolge in Freiburg. Hier beteiligten sich nach Polizeiangaben bis zu 1200 Menschen an einem Sternmarsch durch die Innenstadt. Die Veranstalter sprachen von mehr als 2000 Teilnehmern. Die Erwartungen seien damit erfüllt worden. Zu dem von der Polizei befürchteten Verkehrschaos kam es nicht. Die Veranstaltung lief friedlich.

Auch in anderen Städten fanden Aktionen statt, unter anderem in Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim. Nach den Terroranschlägen in Paris war eine Demonstration der Umweltschützer im französischen Straßburg von den Behörden untersagt worden. Einige Franzosen beteiligten sich daher nach Angaben eines Sprechers an der Kundgebung in Freiburg.

Sonderzug in Frankreich gestoppt

Außerdem haben radikale Klimaaktivisten den Sonderzug mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) auf dem Weg zur Pariser UN-Klimakonferenz gestoppt. Während eines planmäßigen Halts im Frankfurter Hauptbahnhof ließen sich am Samstag drei Aktivisten mit Seilen auf das Dach des ICE herab. Bahn-Vorstand Ronald Pofalla, der den Zug begleitete, warnte wegen der Stromleitungen: „Das war lebensgefährlich.“ Zwei weitere Aktivisten ketteten sich vor dem Zug an die Gleise.

Etwa eine Stunde nach Beginn der Aktion kletterten Polizisten auf den Zug, um die Aktivisten vom Dach herunterzuholen. Die Feuerwehr baute ein Sprungkissen auf. Später wurden auch die anderen Beteiligten der Aktion gegen ihren Willen von den Gleisen geholt. Mit zweieinhalb Stunden Verspätung konnte der deutsche Klima-Sonderzug schließlich nach Paris weiterfahren.

Von diesem Montag an sollen in Paris Vertreter von 195 Ländern und der Europäischen Union (EU) ein neues internationales Klimaabkommen aushandeln. Zwei geplante Großdemonstrationen von Umweltschützern in Paris wurden aus Sicherheitsgründen nach den Terroranschlägen verboten. Weltweit hatten Umweltschützer mit Blick auf die Klimakonferenz zu Protestaktionen aufgerufen.