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Genaue Zahl der Statistiker nur für Kreise und Land. Kennziffer für kleinere Gemeinden. Starke Schwankungen von Jahr zu Jahr.

Hausach/Fischerbach/Mühlenbach - Das Statistische Landesamt hat gestern eine Geburtenrate von 1,36 Kindern pro Baden-Württembergerin (zwischen 15 und 49 Jahren) für 2012 bekannt gegeben. Der Ortenaukreis liegt bei einem Wert von 1,49. Vergleichszahlen für Hausach, Fischerbach und Mühlenbach hat der SchwaBo erfragt.

Es gibt unterschiedliche Wege, Geburtenraten oder Fruchtbarkeitsziffern zu errechnen. Laut Werner Brachat-Schwarz vom Statistischen Landesamt in Stuttgart wird für die Erhebung der Geburtenrate in Baden-Württemberg und in den jeweiligen Landkreisen die Zahlen der lebend geborenen Kinder von Müttern im jeweiligen Alter zugrunde gelegt. Heraus kam für Baden-Württemberg eine Geburtenrate von 1,36 Kindern pro Frau in diesem Alter. Im gesamtdeutschen Vergleich gibt es geringere Geburtenrate nur in den Stadtstaaten Berlin, Bremen, Hamburg sowie im Saarland.

Die Geburtenrate haben die des Ortenaukreises liegt im Kreisvergleich mit 1,49 über dem Landesdurchschnitt von 1,36. Diese Daten beruhen auf Angaben aus dem Jahr 2012, für 2013 gibt es noch keine Zahlen. Die Geburtenrate verändert sich laut Pressemitteilung allerdings kaum noch.

Für kleinere Gemeinden wie Hausach, Fischerbach und Mühlenbach macht diese Errechnungsformel der Geburtenrate jedoch Sinn: "Dies deshalb, weil dieser Indikator zum einen relativ aufwändig berechnet werden muss und zum anderen, weil aufgrund der geringen Fallzahl in kleineren Gemeinden eine Exaktheit vorgetäuscht würde, die so nicht gegeben ist." Alternativ wird für Gemeinden oftmals eine sogenannte Allgemeine Fruchtbarkeitsziffer berechnet, die nicht so exakt ist wie die Geburtenrate, aber dennoch Informationen zur aktuellen Geburtenhäufigkeit liefert. Diese Kennziffer wird berechnet, indem die Zahl der Lebendgeborenen in einem Jahr auf 1000 Frauen im gebärfähigen Alter (von 15 bis unter 45 Jahren) bezogen werden. Diese allgemeine Fruchtbarkeitsziffer lag laut Brachat-Schwarz im Jahr 2012 in Hausach bei 46 Lebendgeborenen je 1000 Frauen im gebärfähigen Alter und liegt damit ganz knapp unter dem Durchschnitt des Ortenaukreises mit 47 und ebenso knapp über dem des Landes mit 45.

"In Fischerbach (mit 30) und Mühlenbach (mit 33) war das so ermittelte Geburtenniveau deutlich geringer", berichtet Brachat-Schwarz. Aber der Mitarbeiter des Statistischen Landesamtes gibt zu bedenken: Insbesondere in diesen beiden Gemeinden war und ist die absolute Geborenenzahl aufgrund der geringen Größe der Kommunen sehr klein – nur neun Geborende gab es 2012 in Fischerbach, nur elf in Mühlenbach.

"Das heißt, hier können auch Zufälligkeiten eine nicht unerhebliche Rolle für dieses Ergebnis gespielt haben, so dass dieses allenfalls als Momentaufnahme zu werten ist", betont Brachat-Schwarz und vergleicht: Die Geborenenzahl in Fischerbach lag im Jahr 2010 mit 22 mehr als doppelt so hoch wie in 2012.

Die absoluten Zahlen aus dem Jahr 2012 stellen sich laut den Gemeindeverwaltungsmitarbeitern wie folgt dar: Unter den insgesamt 5779 Einwohnern mit Wohnsitz in Hausach gab es in diesem Jahr 46 Neugeborene und 70 Sterbefälle.

In Fischerbach werden in diesem Jahr unter den insgesamt 1683 Einwohner neun Geburten und acht Sterbefälle gezählt. In Mühlenbach gemeldet lebten 2012 insgesamt 1661 Einwohner, neun Geburten und 15 Sterbefälle wurden dort gezählt. Doch ähnlich der Allgemeinen Fruchtbarkeitsziffer unterliegen auch diese Zahlen in den Gemeinden je nach Alterstruktur der Bevölkerung jeweils den entsprechenden Schwankungen.