Enthüllten die sechste Grenzrose in Kehl (von links): Franco Kovacs, Bernd Wiegele, Toni Vetrano und Mireille Hincker. Foto: Stadt Kehl Foto: Schwarzwälder-Bote

Kehler Grenzrose auf dem Schulcampus enthüllt / Gedenken an französischen Widerstandskämpfer / Schüler gestalten Feier

Kehl (red/sas). Die sechste der neun Grenzrosen haben Oberbürgermeister Toni Vetrano und die Straßburgerin Mireille Hincker am Dienstag enthüllt. Mit den Kunstwerken erinnert die Stadt Kehl an die Ermordung neun französischer Widerstandskämpfer.

Die Zeremonie gestalteten Schüler des Einstein-Gymnasiums, der Tulla-Real- und der Hebelschule. Flaggen, in deutschen und französischen Farben schwenkten die Achtklässler der Tulla-Realschule, während Einstein-Schüler mit einem Musikstück die Feier einleiteten.

Achtklässler der Werkrealschule (Hebelschule) trugen ihre Assoziationen zur Grenzrose vor, dem "Symbol der Liebe aus kaltem Metall". An den "stahlharten Willen", mit dem sich die Widerstandskämpfer gegen das Unrecht auflehnten, hatte das Kunstwerk sie genauso erinnert wie an "eine rosige Zukunft", für die die Mitglieder des Réseau Alliance kämpften – eine Zukunft, "nicht für sie, aber für uns", fügten die Schüler hinzu. Auf Deutsch und Französisch erinnerten Zehntklässler des Gymnasiums an das Schicksal der Widerstandskämpfer.

Die französischen Widerstandskämpfer kamen im November 1943 in badische Gefängnisse – neun von ihnen wurden am Tag der Befreiung Straßburgs aus dem Kehler Gefängnis gezerrt und am Rheinufer erschossen, ihre Körper wurden in den Rhein geworfen. "Wir enthüllen heute die sechste Grenzrose zum Gedenken und um zu verhindern, dass solche Verbrechen zwischen Deutschland und Frankreich je wieder geschehen können", betonte Oberbürgermeister Vetrano.

Wie bereits die ersten fünf Kehler Grenzrosen war auch die sechste im Ausbildungsbetrieb der Badischen Stahlwerke (BAG) angefertigt worden. "Das Thema hat uns sehr berührt", sagte Geschäftsführer Bernd Wiegele. Franco Kovács hat die sechste Rose hergestellt. Er sei von der Idee sofort begeistert gewesen, sagte er. "Dass ich meinen Anteil zu der Entstehung beitragen konnte, erfüllt mich mit Stolz und ist eine große Ehre."

Vier Grenzrosen stehen bereits im Garten der zwei Ufer, vor dem ehemaligen Gefängnis, auf dem Hochschulgelände und vor der Falkenhausenschule, eine weitere ging als Geschenk an den Straßburger Oberbürgermeister Roland Ries.