Tipps zum Händewaschen und zur Klinikhygiene geben die Experten heute von 11 bis 14 Uhr. Foto: Klinikum Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortenau-Klinikum veranstaltet einen Aktionstag zur Handhygiene

Kehl (red/sad). Um die Mitarbeiter der Ortenau-Kliniken und auch Patienten sowie Besucher immer wieder für das Thema Patientensicherheit und Qualität zu sensibilisieren, veranstaltet die Abteilung Klinikhygiene des Ortenau-Klinikums Kehl am heutigen Mittwoch einen Hygienetag mit dem Schwerpunkt "saubere Hände". Die Mitarbeiter stehen von 11 bis 14 Uhr im Aufnahmebereich des Kehler Klinikums mit Info-Tischen bereit, um Fragen zur Krankenhaushygiene zu beantworten. Es besteht zudem die Möglichkeit, die richtige Technik der Händedesinfektion zu erlernen und zu kontrollieren.

"Die Hände sind das wichtigste Werkzeug beim Umgang mit Patienten, sodass auch die richtige Pflege von großer Bedeutung ist", erläutert Dieter Auer, ärztlicher Leiter der zentralen Klinikhygiene am Ortenau-Klinikum. Es werden beim Aktionstag daher auch Feuchtigkeitsmessungen der Haut durch Mitarbeiter der Betriebsmedizin und der Arbeitssicherheitsabteilung vorgenommen und individuelle Empfehlungen zur Hautpflege gegeben.

In Deutschland infizieren sich laut einer Mitteilung rund 3,5 Prozent der 19 Millionen im Krankenhaus stationär behandelten Patienten, sodass jährlich etwa 650 000 Krankenhausinfektionen wie etwa Wundinfektionen oder Lungenentzündungen auftreten. Im internationalen Vergleich sei diese Rate gering – durch geeignete Hygienemaßnahmen könne die Zahl der Krankenhausinfektionen jedoch um ein weiteres Drittel verringert werden.

Die meisten dieser von Medizinern als sogenannte nosokomiale Infektionen bezeichneten Erkrankungen würden durch die Hände übertragen. Im Krankenhaus lebten Patienten, Therapeuten und Pflegekräfte auf engem Raum zusammen. Im Rahmen von Behandlungen seien viele Kontakte therapeutischer, diagnostischer und pflegerische Art notwendig, die eine Übertragung von Keimen möglich machten. Die Infektionserreger gehörten häufig zur menschlichen Keimbesiedelung von Haut und Darm und verursachen meist keine Infektionen.

Diese Keime würden von Patienten, Besuchern und Therapeuten von Außen in das Krankenhaus getragen. Wenn diese Keime auf geschwächte Patienten mit einer reduzierten Abwehrkraft treffen, könnten diese Erreger Infektionskrankheiten verursachen. "Die Händedesinfektion ist deshalb die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen und stellt einen Schwerpunkt unserer Präventionsmaßnahmen im Ortenau-Klinikum dar", erläutert Auer.

Mit dem Aktionstag in Kehl erfolgt auch der Startschuss zur Teilnahme der Klinik an der bundesweiten "Aktion Saubere Hände". Dieses Aktionsbündnis legt definierte Vorgehensweisen zur Händedesinfektion in Krankenhäusern fest. Die Kliniken werden zertifiziert.