Ein Sparbuch des Vereins "Sonnenkinder" übergab nach dessen Auflösung der Liquidator Karl Georg Korf (Zweiter von links) an den Kaufmännischen Vorstand der Diakonie Kork, Robert Büchel (Dritter von rechts). Foto: Frenz

Verein "Sonnenkinder" spendet sein Vermögen. Wohnbereich der Jugendliche wird neu ausgestattet.

Kehl-Kork - Das Vermögen des Vereins "Sonnenkinder" in Kork haben die Liquidatoren Karl Georg Korf, Winfried Schmitz-Moormann und Gerd Husemann an den Kaufmännischen Vorstand der Diakonie Kork, Robert Büchel, übergeben. Insgesamt 214 200 Euro fließen an die diakonische Einrichtung.

Mit großer Dankbarkeit nahm Büchel den stolzen Geldbetrag entgegen. So richtig freuen könne er sich jedoch nicht. Zum Wohle der als Zielgruppe vorgesehenen Kinder und deren Eltern hätte er sich vielmehr gewünscht, dass die Realisierung eines familienähnlichen Wohnangebots für die "Sonnenkinder" gelungen wäre.

Er dankte den Mitgliedern des Vereins Sonnenkinder für ihr außergewöhnliches und über Jahre währendes Engagement und die vielfältigen Anstrengungen, die laufenden Betriebskosten des Projekts über entsprechende Entgelte dauerhaft finanziert zu bekommen.

In der letzten Mitgliederversammlung im vergangenen Jahr hatten die Vereinsmitglieder über die Verwendung der Mittel nach dessen Auflösung beraten. Wunsch ist, dass sich die Verwendung der Mittel möglichst nahe am ursprünglichen Zweck der Sonnenkinder orientiert. Dementsprechend werde das Geld im Wohnbereich für Kinder und Jugendliche zur Ausstattung der Räume für Kurzzeitpflege eingesetzt, so Büchel. Diese Ausstattung werde nicht durch Pflegesätze refinanziert. Ferner werde für Kinder und Jugendliche ein therapeutischer Raum eingerichtet. Um das Leben in der Wohngruppe familienähnlicher und wohnlicher zu gestalten, werden auch die Gemeinschaftsräume in einem neuen Wohngebäude angemessen ausgestattet. Schließlich sollen die Personalkosten für die Begleitung von Kindern und Jugendlichen zu besonderen Therapien, wie Hippotherapie oder Schwimmbegleitung verwendet werden. Ohne diese zusätzliche Finanzierung könnten die Kinder nicht an den angebotenen Therapien teilnehmen, erklärt Büchel.

Nach jahrelangen Bemühungen des Vereins Sonnenkinder für die Betreuung schwer epilepsiekranker Kleinkinder eine familienähnliche Wohngruppe gemeinsam mit der Diakonie Kork zu errichten, war das Projekt Ende 2013 gescheitert. Ziel der Wohngruppe war es, die Kinder und deren Familien von der Sondersituation monate- oder jahrelanger Aufenthalte in Kliniken zu entlasten. Trotz intensiver Bemühungen des Landratsamts des Ortenaukreises, der Kranken- und Pflegekassen sowie des Sozialministeriums Baden-Württemberg konnte keine tragfähige Finanzierung des Pflegesatzes durch die Kostenträger erreicht werden. Rein auf Spendenbasis war das Projekt nicht auf Dauer zu finanzieren. Der "Sonnenkinder"-Vorstand und die Vereinsvorsitzende Adelheid Wiemer- Kruel sahen nach mehrjährigen Verhandlungen keine realistischen Aussichten mehr auf ein positives Verhandlungsergebnis. Für den Fall einer Auflösung hatte die Vereinssatzung die Verwendung des Vermögens für schwer epilepsiekranke Kinder in der Diakonie Kork vorgesehen.