Kehler Hochschule nimmt so viel neue Studenten an wie noch nie / Viele klettern Karriereleiter schnell nach oben

Kehl (red/sad). 403 Studierende haben in Kehl ihr Bachelorstudium im Fach "Public Management – gehobener Verwaltungsdienst" an der Hochschule gestartet. Das sind laut den Verantwortlichen 85 Studierende mehr als bisher. Und: Sie werden dringend gebraucht.

Die Zahl der Beamtenanwärter, die die Ausbildung zum gehobenen Verwaltungsdienst beginnen konnten, ist bisher auf 318 begrenzt gewesen. Bedingt durch den demografischen Wandel steige der Bedarf an qualifizierten Fachkräften für die öffentliche Verwaltung allerdings, betonten die Verantwortlichen an der Hochschule. Darum stimmten das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und das Innenministerium der Erhöhung der Zulassungszahl zu. Insgesamt studieren in diesem Jahrgang 700 Beamtenanwärter an den beiden Verwaltungshochschulen in Baden-Württemberg, nämlich Kehl und Ludwigsburg.

Da die Sitzplätze in der Aula für so viele junge Wissenshungrige nicht ausreichen, begrüßten Rektor Paul Witt, Kehls Baubürgermeister Harald Krapp und Prorektor Jürgen Kegelmann die Studienanfänger in der Stadthalle. "Sie sind privilegiert", hob Witt hervor. Denn die Kehler Studierenden erhalten als Beamtenanwärter ein monatliches Gehalt von rund 1000 Euro. "Sie sind dran", forderte Philip Kaufmann die Neuen auf. Der Willstätter Kämmerer hat 2009 das Studium an der Beamtenschmiede absolviert und nun nach wenigen Jahren Berufstätigkeit eine Führungsposition inne. Dies sei bezeichnend für das Kehler Studium. Die Absolventen hätten hervorragende Berufsaussichten und übernehmen wie Kaufmann oft schon nach kurzer Zeit leitende Funktionen, heißt es von den Ausbildern.

Krapp freut sich weiterhin gemeinsam mit den Studierenden der Hochschule Kehl spannende Projekte in Angriff zu nehmen. Davon profitierten beide Seiten, meinte der Beigeordnete, der Oberbürgermeister Günther Petry (SPD) vertrat.

Auch die besonderen deutsch-französischen Beziehungen mit der Nachbarstadt Straßburg betonte Krapp. Er ermunterte die Studierenden, neben dem Studium genug Zeit einzuräumen, um die Vorzüge der beiden Uferstädte kennenzulernen.

"Der öffentliche Dienst ist spannend und macht Spaß", betonte Prorektor Kegelmann. Managen, gestalten und verwalten – das könnten die Kehler Studierenden, die als Generalisten die Hochschule in drei Jahren verlassen. Die angehenden Beamten erhielten für ihre Zukunft in der öffentlichen Verwaltung das nötige Rüstzeug. Kegelmann ist selbst Absolvent der Hochschule und betonte zudem, dass die Studierenden den Stoff nicht nur auswendig lernen, sondern möglichst nachhaltig verinnerlichen sollten, um später in der Praxis immer wieder auf dieses Wissen zurückgreifen zu können.

Die Studierenden verbringen nicht die gesamten drei Jahre durchgehend an der Hochschule. Erste Praxiserfahrung konnten sie bereits in den vergangenen sechs Monaten während eines Einführungspraktikums in der Verwaltung sammeln.

Die theoretischen Kenntnisse der folgenden drei Semester an der Hochschule vertiefen die Beamtenanwärter in der 14 monatigen Praxiszeit. Während dieser Zeit lernten sie die vielen verschiedenen Bereiche innerhalb der öffentlichen Verwaltung kennen. Rund ein Drittel der Beamtenanwärter verbringt drei Monate davon im Ausland. Es sei laut den Absolventen eine besondere Erfahrung, die auch die Persönlichkeit der Studierenden positiv präge.