Ein Auftakt nach dem Geschmack der jungen Besucher: In der Kehler Fußgängerzone wurden bei der "Puppenparade" unter anderem riesige Hühner gesichtet. Foto: Haberer

150 Kinder marschieren mit selbst gebastelten Figuren durch Kehl. Theater spielt sich auf der Straße ab.

Kehl - Zum Auftakt der diesjährigen "Puppenparade Ortenau" sind die Kinder der Kehler Kindergärten und Grundschulen mit ihren selbst gebauten Figuren und Masken über den Marktplatz marschiert. Bis zum 29. März wartet das Festival mit rund 40 Vorstellungen in sieben Kommunen der Ortenau auf.

Ein zum Märchenschloss umgebauter Kinderwagen und Fische, die sich im Wasser tummeln, dazu jede Menge Masken, Hand- und Stabpuppen, alte Socken, die über die Hand gestülpt plötzlich zum Leben erwachen, mit kullernden Augen ihr Maul aufreißen. Die Parade der rund 150 Kinder über den Kehler Marktplatz setzte ein farbenfrohes Ausrufezeichen zum Auftakt der vierten Puppenparade. Der vom Kehler Kulturbüro angeregten Aktion hatten sich rund ein Dutzend Kindergärten und Schulen angeschlossen.

Das Festival für Figurentheater wird alljährlich von den Städten Achern, Gengenbach, Hausach, Kehl, Lahr, Oberkirch und Offenburg organisiert. Die von Kulturamtsleiter Gottfried Berger 1999 in Lahr aus der Taufe gehobene Puppenparade hat sich längst zu einem Selbstläufer entwickelt, hinter dem die Sparkassen der Ortenau als Sponsoren stehen. Die Puppen begeistern große und kleine Zuschauer, tanzen in Sälen und dieses Jahr gleich drei Mal auf der Straße, wo sie immer wieder auch ahnungslose Passanten in ihre Späße verwickeln.

Beim diesjährigen Auftakt in Kehl lachte den Freunden des Figurentheaters die Sonne. Gleich drei Mal marschierte der bunte Lindwurm der Kinder über den Platz, dann versammelte er sich am Rand des Platzes vor der improvisierten Bühne des "Theater Laku Paka", wo Günter Staniewski mit der ersten Vorstellung aufwartete. Er erzählte mit Holztafeln die Geschichte eines hungrigen Wolfs, der auf der Jagd nach frischen Ferkeln von Hühnern, Kühen und Schweinen überlistet wird und als Hofhund auf der Farm von "Old Mc Donald" landet.

50 Meter weiter bereiteten sich die Akteure des "Figurenkombinats Stuttgart" auf ihren ersten Auftritt vor. Esther Falk und Anja Müller schlüpften in die mit reichlich Schaumstoff ausgestopften Kostüme von Huhn und Schlachter, um in einem wilden Spektakel der Frage nachzugehen, ob einem Huhn, das keine Eier mehr legt, gleich der Kopf abgehackt werden muss. Christoph Buchfink vom Göttinger "Buchfink Theater" drehte derweil eine erste Aufwärmrunde mit seinem "Bett-Män". Als "Leibarzt Dr. Schröder" bugsierte er das Bett mit Opa Häwelmann durch die Fußgängerzone, bettelte Passanten an und flirtete frech mit den Damen.

Kurz nach 12 Uhr folgte die offizielle Eröffnung in der Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse Hanauerland, wo Matthias Träger und das Figurentheater "Tearticolo" mit der letzten Vorstellung der diesjährigen Auftaktveranstaltung aufwarteten.