Andreas Stoch (links, Minister für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg) mit Schulleitungen und Lehrkräften der Oberlinschule Kork und des Anne-Frank-Gymnasiums Rheinau bei der Feier zur Verleihung des Inklusionspreises Baden-Württemberg Foto: Diakonie Foto: Schwarzwälder-Bote

Anne-Frank-Gymnasium und Außenklasse der Oberlinschule erhalten Anerkennung beim Landesinklusionspreis

Rheinau/Kehl-Kork (red/sad). Erstmalig ist von Sozialministerin Katrin Altpeter und Kultusminister Andreas Stoch in diesem Jahr der Landesinklusionspreis Baden-Württemberg ausgeschrieben worden. Ausgezeichnet wurde auch die Kooperation zwischen dem Anne-Frank-Gymnasium Rheinau und der Oberlinschule Kehl-Kork.

In der Kategorie "Bildung und Erziehung" sicherte sich die Zusammenarbeit beider Schulen einen Platz unter den acht besten Projekten und erhielt einen Anerkennungspreis in Höhe von 1000 Euro. Organisationen, Einrichtungen, Träger, Schulen oder Vereine, die sich für Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen in Baden-Württemberg einsetzen, konnten sich bewerben. Die Jury wählte aus den mehr als 250 Bewerbungen 38 Projekte aus, die in besonderem Maße zur Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung beitragen. Die ausgewählten Projekte wurden bei der Feier in Stuttgart gewürdigt und mit dem Landesinklusionspreis durch Sozialministerin Katrin Altpeter, Kultusminister Andreas Stoch und Landes-Behindertenbeauftragter Gerd Weimer ausgezeichnet.

Die Außenklasse der Oberlinschule Kork, einer Schule für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Beeinträchtigung, gibt es seit 2007 am Rheinauer Anne-Frank- Gymnasium. In sehr unterschiedlichen Kooperationsformen lernen Schüler mit einer körperlichen und zum Teil auch geistigen Beeinträchtigung gemeinsam mit Schülern des Gymnasiums. Neben der Förderung von Unterrichtsprojekten wird auch ein binnendifferenzierter, ganzjähriger Unterricht in einzelnen Fächern ermöglicht. Die Planung und der Unterricht selbst erfolgen im Team. Sonderpädagogische Lehrkräfte und Gymnasiallehrer tauschen sich über Inhalte des Unterrichts aus und arbeiten eng zusammen. Beide Berufsgruppen bringen dabei ihre Kompetenzen in die Gestaltung der Bildungsangebote und die der einzelner Schüler ein. Mit dem Anerkennungspreis wurde dieser besondere Einsatz gewürdigt und die Kooperation als gelungenes und vorbildhaftes Beispiel zur Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung ausgezeichnet.

Besonders wertvoll erweisen sich die Begegnungen der Schüler mit und ohne Beeinträchtigung außerhalb des Unterrichts. Sie treffen sich in der Pause, in der Mensa, bei Schul- und Gemeindeveranstaltungen, in Arbeitsgemeinschaften sowie im "Anne-Frank-Café". Dieses Café-Angebot macht die Außenklasse der Oberlinschule. Darüber hinaus sammeln die Gymnasiasten während ihres Sozialpraktikums in der Diakonie Kork weitere Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen. Die Schüler der Außenklasse erproben im Rahmen von verschiedenen Betriebspraktika ihre beruflichen Kompetenzen und bereiten sich auf den Übergang ins Berufsleben vor.