Kein Fra(c)ktionszwang: Ausgerechnet bei "Kehl feiert" hat die neu formierte Band um den Birsnergerd Premiere: (von links) Günther Petry (Cello), Ekki Streit (Bratsche & E-Gitarre), Gerd Birsner Gitarre und Gesang) und Rüdiger Beermann (Trompete & Schlagwerk). Foto: Promo Foto: Schwarzwälder-Bote

Band-Premiere: Gerd Birsner mit neuer Besetzung bei "Kehl feiert"

Kehl (red/rha). Was wohl dabei herauskommt, wenn vier ältere Herren – zwei Schwaben, ein Ruhr-Pottler und ein Intensiv-Badener sich zusammentun, um gemeinsam zu musizieren? Mit Cello & Bratsche, E- und akustischer Gitarre sowie Trompete und kleinem Schlagwerk dem geneigten Zuhörer ein dreifach-kräftiges, in Dur gehaltenes "Hebby BIRS-day" wünschen? Die Band-Premiere ist bei "Kehl feiert" am Freitag, 11. September, gegen 21.30 Uhr.

Gerd Birsner, Kleinkunstpreisträger und schon mehr als 40 Jahre im musikalischen Gewerbe, hat also nun drei musikalische Hochkaräter um sich geschart: Männer, die aus den verschiedensten geografischen und musikalischen Richtungen kommen, die ihr musikalisches Handwerk verstehen, die mit beiden Füßen fest auf Mutter Erde stehen: Ein Nett-Quartett, das sich auch an leisen, aber filigranen Tönen und Arrangements erfreut.

Günther Petry, fleißiger Pensionär ohne Fra(c)ktionszwang legt mit seinem Cello-Strich das satte Fundament. Er streichelt sein auf das Wesentliche reduzierte Instrument – und es pulsiert, wabert, manifestiert. Ekki Streit ist einer, der alles mit Lin(ks)x macht. An seiner Bratsche und an der E-Gitarre versteht es Ekki, den birsneresken Songs exakt jene Stimmung zu verpassen, die sie brauchen, um richtig gut rüberzukommen. Dritter im Bunde ist der Wahl Baden-Badener Rüdiger Beermann. Wenn er nicht Trompete spielt, klopft er rhythmisch auf alles, was Krach beziehungsweise Rhythmus macht.

Letztendlich ist da noch Gerd Birsner. Mit Liedern aus seiner Feder hatte er einst etliche Preise eingeheimst und für seine Schallplatte "Dreikäsehochs und Luftiküsse" hatte man ihn mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik dekoriert. Sein Gitarrenspiel ist filigran, er ist ein guter Beobachter und singt auch meist badisch.

Er hat Spaß daran, seinem Publikum immer wieder gute abgehangene Birsner-Weisen wie "Enteköpfer" oder "Schnooge-Blues" in neuer Verpackung zu kredenzen, aber auch Neues, Überraschendes zu präsentieren. Klar, dass es manchmal fast schon klassikös wird, dann aber auch bluesig, jazzig – aber alles vor allem mit viel Gefühl. Einfach erdig halt.