Der Europaabgeordneter Andreas Schwab (Mitte) besuchte die erste Servicestelle für grenzüberschreitende Arbeitsvermittlung in Kehl. Er ließ sich das Projekt von Petra Schmidt, Projektkoordinatorin, Service für Grenzüberschreitende Arbeitsvermittlung und Horst Sahrbacher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenburg, erklären. Foto: Arbeitsagentur Foto: Schwarzwälder-Bote

Europaabgeordneter Andreas Schwab besucht erste Servicestelle in Kehl / Grenzüberschreitendes Zentrum

Kehl (red/kb). Im Elsass sind mehr als 20 Prozent der Jugendlichen bis 25 Jahre arbeitslos, während in Südbaden Fachkräfte und Lehrlinge fehlen. Deshalb kooperieren deutsche und französische Arbeitsverwaltungen entlang des Rheins miteinander. Über die Fortschritte hat sich der Europaabgeordnete Andreas Schwab bei einer Gesprächsrunde im "Service für grenzüberschreitende Arbeitsvermittlung" in Kehl informiert.

Wie gut die Grenzüberschreitende Arbeitsvermittlung funktioniert, erläuterte Horst Sahrbacher, der Chef der Agentur für Arbeit Offenburg. "Seit Anfang des Jahres haben mehr als 300 Franzosen mit unserer Hilfe Arbeit gefunden, was uns erlaubt hat, unsere ohnehin schon ehrgeizigen Ziele weiter nach oben zu korrigieren", sagte Sahrbacher.

Andreas Schwab sieht Kehl als "Labor", bei dem man testen könne, wie grenzüberschreitende Arbeitsvermittlung erfolgreich funktioniert. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sei gerade für die künftige Entwicklung des Arbeitsmarkts vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sehr wichtig. Das sei einer der Gründe, weshalb in Kehl eine deutsch-französische Arbeitsvermittlung eingerichtet wurde, so die Verantwortlichen. Während in Baden ein hoher Bedarf an Fachkräften zu verzeichnen ist, liegt die Arbeitslosenquote im Elsass bei mehr als neun Prozent.

Hauptziel der gemeinsamen Arbeitsvermittlung sei es, Menschen und Arbeit grenzüberschreitend zusammenzubringen auf beiden Seiten des Rheins. Dies soll im nächsten Jahr durch einen verstärkten Ausbau der Netzwerkarbeit und durch zusätzliche Qualifizierungskurse erfolgen. Hier wird an Sprachqualifizierungen gedacht, aber auch an Kurse zum "interkulturellen Management". Das große Ziel der Verantwortlichen: Die deutschen und französischen Partner würden gerne am Oberrhein ein "Grenzüberschreitendes Kompetenzzentrum" einrichten, in dem an einer Stelle alle Informationen zu Arbeit und Ausbildung angeboten werden. Hierbei hat Schwab im Sinne der Strategie des Europäischen Parlaments, sogenannte "One-Stop-Shops" zu fördern, seine Unterstützung zugesagt.