Kasparow galt lange als treibende Kraft der liberalen Opposition in Russland. Foto: dpa

Der Ex-Schachweltmeister und Kremlgegner Garri Kasparow nimmt beim Ausdruck seiner Abneigung gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin kein Blatt vor den Mund. Bei einer Anhörung im US-Senat verglich er Putin mit einem Krebsgeschwür.

Washington - Der Kremlgegner Garri Kasparow hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einer Anhörung im US-Senat hart attackiert. Der Westen solle aufhören zu glauben, mit Putin könne man in guter Absicht verhandeln, sagte der Ex-Schachweltmeister vor einem Senats-Unterausschuss.

"Man kann mit einem Krebsgeschwür nicht verhandeln. Nur wenn Putin weg ist, kann Russland ein freies, starkes und unabhängiges Land sein, von dem Boris Nemzow immer träumte." Kasparow warf Putin zugleich vor, dieser habe den Kremlkritiker Nemzow in der vergangenen Woche in Moskau ermorden lassen.

"Boris Nemzow wurde umgebracht, weil er umgebracht werden konnte", sagte Kasparow. "Putin und seine Eliten glauben nach 15 Jahren an der Macht, dass es keine Linie gibt, die sie nicht überschreiten können."

Kasparow lebt nicht in Russland. Er galt lange als treibende Kraft der liberalen Opposition, wird allerdings wegen seines Exils kaum noch wahrgenommen in Russland.