Borussia Dortmund hat eine Kaptialerhöhung beschlossen, die 114,4 Millionen Euro in die Kassen des Bundesligisten spülen soll. Foto: Bongarts

Mit einer Kapitalerhöhung will Borussia Dortmund 114,4 Millionen Euro von seinen Investoren einsammeln. Puma, Signal Iduna und Evonik erklärten sich bereit, größere Aktienpakete zu übernehmen.

Mit einer Kapitalerhöhung will Borussia Dortmund 114,4 Millionen Euro von seinen Investoren einsammeln. Puma, Signal Iduna und Evonik erklärten sich bereit, größere Aktienpakete zu übernehmen.

Dortmund - Borussia Dortmund erschließt im Zweikampf mit dem FC Bayern München neue Geldquellen. Der westfälische Fußball-Bundesligist will mit Hilfe einer Kapitalerhöhung 114,4 Millionen Euro von Investoren einsammeln. Der Sportausrüster Puma, der Versicherer Signal Iduna und der Spezialchemiekonzern Evonik seien bereit, größere Aktienpakete zu übernehmen, gab der einzige börsennotierte deutsche Proficlub am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung für die Börse bekannt.

Damit wandelt der Revierclub auf den Spuren des FC Bayern. Beim deutschen Rekordmeister halten in Adidas, Allianz und Audi drei Unternehmen zu gleichen Teilen insgesamt 25 Prozent der Anteile. Wie erwartet nutzt der BVB das gesamte von der Hauptversammlung genehmigte Kapital und gibt insgesamt 24,6 Millionen neue Aktien aus. Vor rund zwei Monaten hatte der Spezialchemiekonzern und Hauptsponsor Evonik bereits rund neun Prozent der Aktien übernommen und dem Meisterschaftszweiten der vorigen Saison rund 26 Millionen Euro in die Kassen gespült.

Ein Großteil des Ermissionserlöses soll in die Schuldentilgung fließen. „Die Gesellschaft beabsichtigt, den erwarteteten Bruttoemissionserlös in Höhe von rund 114,4 Millionen Euro in einem Umfang von rund 40 Millionen Euro zur Rückführung von Finanzverbindlichkeiten zu verwenden“, hieß es der Mitteilung des Vereins. Zudem teilte der BVB mit, dass Signal Iduna sich für fünf weitere Jahre bis zum 30. Juni 2026 die Namensrechte am Dortmunder Stadion gesichert hat.

Dortmund weckt Interesse von Investoren

Mit dem jüngsten Deal baut der 2005 noch von der Insolvenz bedrohte BVB nicht nur weiter Schulden ab, sondern festigt seinen Status als einer der beiden Branchenführer und verkleinert die große finanzielle Kluft zum Marktprimus aus München. Dank seriöser Geschäftspolitik sowie sportlicher Erfolge mit zwei Meistertiteln (2011, 2012), einem Pokalsieg (2012) und dem Einzug in das Champions-League-Finale (2013) weckte der einstmals größte Problemfall des deutschen Fußballs in den vergangenen Jahren das Interesse von Investoren.

Der neu gewonnene finanzielle Spielraum dürfte die Chance der Borussia erhöhen, von bisher potenteren Clubs umworbene Stars halten zu können. Zum Verdruss der Dortmunder war Nationalspieler Mario Götze im vorigen Sommer mit Hilfe einer Ausstiegsklausel für 37 Millionen Euro zum FC Bayern gewechselt. Den gleichen Weg ging unlängst Robert Lewandowski - ablösefrei. Darüber hinaus wird derzeit darüber spekuliert, dass der BVB in Marco Reus zum Saisonende einen weiteren Leistungsträger verlieren könnte. Auch der Vertrag des Angreifers enthält eine Ausstiegsklausel, die einen vorzeitigen Vereinswechsel ermöglicht.

In der vergangenen Saison hatte die Borussia einen Umsatz von 260,7 Millionen Euro gemacht und damit 44 Millionen weniger als in der Rekordsaison zuvor. Auch der Gewinn sank von 51,2 Millionen auf zwölf Millionen Euro. In den kommenden Jahren wolle man aber wieder mehr als 300 Millionen Euro Umsatz erreichen, hatte Watzke bei der Vorstellung der Zahlen in der vorigen Woche gesagt.