"Volles Haus" bei der Hauptversammlung der freibadfreunde Jungingen. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Freibadfreunde: Verein will "kleine Lösung" mit Filteraustausch

Jungingen. Nur zusammen kommt man weiter. Immer wieder wurde dies am Samstag betont. Querelen im Vorfeld, die mit dem Unmut der Bevölkerung entsprungen waren, dass sich in Sachen Freibad "nichts bewegt", sollen nun ausgeräumt werden.

Die Junginger Freibadfreunde um ihren Vorsitzenden Armin Kleinmann wollen sich mit der Gemeindeverwaltung an einen Tisch setzten. Und auch Marc Pfeilmayer, der am Samstag in Vertretung von Bürgermeister Harry Frick zur Versammlung gekommen war, ist zuversichtlich, dass sich dabei eine Lösung ergibt.

Das wesentliche Thema dieser Sitzung stand nicht auf der Tagesordnung. Angesprochen wurde es erst unter dem Punkt "Verschiedenes". Es ging darum, wie es mit dem Junginger Freibad weitergehen soll. Und dass dieses den Bürgern am Herzen liegt, bewies nicht zuletzt die Zahl der Anwesenden: Rund 60 Personen, unter ihnen auch sechs Gemeinderäte, hatten sich im Gemeindesaal versammelt, wo Armin Kleinmann auf die Ereignisse der vergangenen Zeit zurückblickte.

Ausgerechnet 2016, dem Jahr, in dem das 50-jährige Bestehen des Junginger Freibads gefeiert werden sollte, mussten Verein und Badegäste einen herben Rückschlag verkraften. Nach dem Totalausfall der Technik wurde das Bad wenige Tage vor Saisonbeginn geschlossen. Noch ein Jahr zuvor hatte es Rekordzahlen verbucht. Kioskbetreiber Wolfgang Scheffelmeier, die Freibadfreunde, Gemeinde und Grundschule hatten sich gemeinsam um "ihr Bädle" gekümmert. Was folgte war eine Saison, die Armin Kleinmann nach eigenem Bekunden immer noch "wie ein Alptraum" vorkommt.

Nachdem ein Ingenieurbüro vier Sanierungsvarianten vorgestellt hatte, war schnell klar: Eine DIN-gerechte Sanierung wäre mit Kosten in Höhe von etwa einer Million Euro verbunden – Geld, das die Gemeinde nicht hat. "Dadurch wird unser Bad totgerechnet", befürchtet Armin Kleinmann, der seinen Frust über geschlossene Freibad mit der Bevölkerung teilt, die sogar für dessen Öffnung demonstrierte.

Was also tun? Den von Seiten der Gemeinde unterbreiteten Vorschlag, das Freibad in ein Vereinsbad umzuwandeln, lehnen die Freibadfreunde "aus moralischen, rechtlichen und sonstigen Gründen" ab. Und auch einem Naturfreibad stehen die Bürger eher skeptisch gegenüber. Der Verein macht sich deshalb für eine "kleine Lösung" mit Filteraustausch stark, die nach eigener Einschätzung finanzierbar wäre und eine baldige Wiedereröffnung ermöglichen würde.

Hoffnung mache ihm diesbezüglich die Stellungnahme des Gesundheitsamts, nach der die Wasserqualität das ausschlaggebende Kriterium sei, so Kleinmann. "Und diese hat im Junginger Freibad in letzten 50 Jahren gestimmt", betonte er in seiner Rede.

Wunsch der Freibadfreunde, die bereit sind, für die Sanierung 70 000 Euro aus dem Vereinsvermögen einzubringen, wäre deshalb, gemeinsam mit der Gemeinde den jetzt dringend notwendigen "Schritt in die richtige Richtung" zu machen.

Dass "endlich etwas passiert" und das Bad bald wieder seine Pforten öffnen kann, darauf ruht auch die Hoffnung der Bürger.

Bei den Wahlen wurden der Vorsitzende der Freibadfreunde, Armin Kleinmann, Schriftführerin Grit Winger, Beisitzerin Susanne Hantschke und Kassenprüfer Harald Frank einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Neuer Beisitzer ist Uwe Fechner. Aus dem Vorstand verabschiedet wurde mit Marianne Dannecker ein Mitglied "der ersten Stunde."