Forstdirektor Hermann Schmidt erklärte dem Junginger Gemeinderat, wie ein stabiler Wald entsteht. Foto: Straub Foto: Schwarzwälder-Bote

Forstdirektor Schmidt erklärt bei Waldbegehung des Gemeinderats die Beschaffenheit des Junginger Waldes

Von Lena Straub

Jungingen. Die Junginger sind stolz auf ihre Weißtanne. Denn als Fazit der Waldbegehung des Gemeinderats kann gesagt werden: Der Junginger Wald ist gesund und stabil.

Forstdirektor Hermann Schmidt erklärte dem Junginger Gemeinderat und Bürgermeister Harry Frick den Zustand des Waldes rund um Jungingen und wies auch auf die Zahlen hin, die weitgehend positiv seien. "Der Einschlag liegt unter dem Zuwachs", sagte Schmidt. Dabei wies er auch auf die gesunde Mischung aus Laub- und Mischwald hin.

Im weiteren Verlauf führte er die Ratsmitglieder weiter in den Wald und zeigte ihnen, wie neue Bäumchen von unten nachwachsen können und diese trotzdem genug Licht bekommen.

Besonders den fehlenden Wildverbiss lobte er, der in anderen Gemeinden wie Burladingen ein großes Problem darstelle (wir berichteten). Da auch die Jägerschaft vertreten war, fragte Schmidt wie viel Rehe geschossen würden und kam auf bis zu 15 Rehe pro Hektar. Dadurch würde gewährleistet werden, dass neue Triebe auch eine Chance hätten.

Vor allem um die Weißtannenbestände sei es gut bestellt. Dies zeige, dass im Wald so weit alles in Ordnung sei, denn Weißtannen seien "Mimosen". Damit diese wachsen, muss alles stimmen. "Sie sind anfällig für Ungeziefer." Problematisch sei, dass sie dann auch schnell "astig" würden. Dadurch wäre ihr Verkauf dann auch nicht mehr so lukrativ.

Auch von Seiten der Waldarbeiter müssten sie geschützt werden. Dazu sagte Revierleiter Werner Steidle, dass es vorkommen kann, dass beim Fällen eines Baumes andere gesunde beschädigt werden könnten. "Deshalb werden gesunde und schützenswerte Bäume oft mit einem Punkt markiert", so der Revierleiter.

Durch dieses Zusammenspiel habe man geschafft, einen stabilen und gesunden Wald entstehen zu lassen. Auch die Infrastruktur sei dabei wichtig, denn "gut befahrbare Waldwege bilden das Rückrad". Hier habe der Gemeinderat auch immer Gelder zur Verfügung gestellt. Nur durch diese Stabilität habe der Junginger Wald die Stürme in den vergangenen Jahren unbeschadet überstehen können. Gleichzeitig sei so auch ein Erholungsgebiet entstanden, das auch Waldspaziergänger zu schätzen wüssten. "Das kann man auch hören – der Wald ist lebendig", sagte Hermann Schmidt erfreut.