Bilderbuch-Winterlandschaft. Dem Junginger Wald geht es vergleichsweise gut. Die Hanglage und die Böden wirken sich günstig aus. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeindeforst Jungingen wirft fast 70 000 Euro Gewinn ab / Geografische Lage ist günstig

Von Klaus Stopper

Jungingen. Saurer Regen, Waldsterben – im Junginger Forst schlagen solche Entwicklungen nur sehr abgemildert durch. Außerdem wirft der Wald für die Gemeinde Gewinn ab.

Dies berichtete Oberforstrat Hermann Schmidt in der Junginger Gemeinderatssitzung. Im laufenden Jahr wird Jungingen bis zu 70 000 Euro Gewinn aus dem Holzverkauf machen. In den vergangenen Jahren seien stets Gewinne zwischen 40 000 und 80 000 Euro angefallen – nicht schlecht für eine Gemeinde, die gerade einmal über 400 Hektar Wald verfügt.

Dabei war das Klima im laufenden Jahr eher hart für Pflanzen, berichtete Schmidt. Strenger Frost im Februar, Trockenheit im Mai und Juni mit anschließenden heftigen Gewittern, nasser Juli, tropisch heißer August – aber all dies habe der Junginger Wald gut weggesteckt, weil er "vital" sei. Und da sich die Holzpreise auf hohem Niveau hielten und mittlerweile auch die Erlöse aus dem Brennholzverkauf "kein zu vernachlässigender Posten mehr sind", sei der Gewinn aus dem Gemeindewald gar nicht schlecht ausgefallen.

Ob das auch nächstes Jahr so läuft, da wollte sich Schmidt nicht festlegen. Der Holzpreis sei schwer vorherzusagen. Er könne drastisch fallen, wenn schwere Stürme viele Bäume umwerfen, aber auch wirtschaftliche Krisen hätten hier Auswirkungen. Geplant hat er jedenfalls mal mit 38 000 Euro Gewinn.

Wie es dem Junginger Wald grundsätzlich geht, wollte Gemeinderat Martin Weinschenk wissen. Er habe gelesen, dass ein Drittel aller Bäume in Baden-Württemberg krank seien. Auf jeden Fall sei die Lage in Jungingen besser, so Schmidt. Die geografische Lage sei günstig für den Wald. Die tiefgründigen Tonböden und das kalkhaltige Wasser würden viele negativen Umwelteinflüsse abpuffern, aus den steilen Hanglagen würden frostige Luftmassen einfach ins Tal fließen. Schadensstatistiken seien zudem mit Vorsicht zu genießen, "denn ältere Bäume sind häufiger geschädigt als jüngere, man misst also teilweise einfach den Altersdurchschnitt der Bäume mit." Deshalb verfolge das Forstamt auch die Linie, Bäume relativ frühzeitig zu schlagen und gleich wieder jüngere Bäume nachwachsen zu lassen.

Als Weinschenk nicht locker ließ, rang sich Schmidt dann doch zu einer Zahl durch. "Maximal 20 Prozent der Junginger Bäume weisen Schäden auf, wahrscheinlich liegen wir eher darunter."