Junginger Gemeinderat streicht Projekte im Haushaltsplan

Von Klaus Stopper

Jungingen. Durch erhebliche Einsparungen will der Junginger Gemeinderat die Neuverschuldung deutlich senken. In der Haushaltsberatung strich der Gemeinderat Projekte in einem Wert von etwa 580 000 Euro aus dem Haushaltsplan für 2015.

Die Hauptbeschlüsse: Das neue Feuerwehrauto soll zum geplanten Preis gekauft werden, die Neugestaltung des Kindergartenaußenbereichs deutlich billiger werden und die Sanierung der westlichen Bahnhofstraße wird auf später verschoben.

In dem gestern vorgelegten Haushaltsplanentwurf hatte Bürgermeister Harry Frick den Räten einen Haushaltsplan vorgelegt, der alle vom Gemeinderat grundsätzlich gewünschten Vorhaben enthielt. Dafür hätten aber am Gemeinde-Gesamtbudget von 7,2 Millionen Euro ein Anteil von 1,6 Millionen Euro über Schulden finanziert werden müssen. Deutlich zu viel, da waren sich alle am Ratstisch einig und machten sich nun auf der Suche nach Einsparpotenzialen.

Beim Wunsch nach einem neuen Feuerwehrauto sahen die Räte aber keinen Spar-Spielraum. Das alte Fahrzeug sei 27 Jahre alt, mittlerweile störanfällig und technisch nicht mehr auf dem neuesten Stand, erklärte Frank Speidel, der Junginger Gemeinderat und Feuerwehrchef ist. Das neue Fahrzeug habe eine Schaumlösch-Technik, die im Brandfall viel effektiver sei. Nach eingehender Diskussion überzeugte das alle Räte.

Bei der geplanten Umgestaltung des Kindergarten-Außenbereichs sahen die Räte die Lage ganz anders. 180 000 Euro sei deutlich zu viel Geld, waren sich alle einig. Unter anderem Bernd Bumiller und Pascal Merkle erklärten, dass ein neuer Kletterturm sicher notwendig sei, und auch die wegen der Kleinkindbetreuung vorgeschriebenen Abgrenzungen, mehr aber nicht. "Angesichts der aktuellen finanziellen Lage können wir uns mehr einfach nicht leisten", sagte Marc Pfeilmayer.

Bürgermeister Harry Frick sah das ähnlich. Jedenfalls legte er den Räten eine Lösung vor für ein Kletterhaus und neuem U-3-Bereich. Das werde etwa 45 000 Euro kosten. "Das ist ein Signal, dass uns der Kindergarten wichtig ist", betonte er. Spätere Verbesserungen der Anlage seien damit nicht ausgeschlossen.

Hier war die Zustimmung der Räte ebenso einmütig wie beim Thema Sanierung Ortsmitte. Ein Millionenprojekt, für das im laufenden Jahr im Bereich westliche Bahnhofstraße 472 000 Euro eingeplant waren. Hier stünden noch einige private Bauprojekte aus, man solle doch warten, bis die abgeschlossen sind, erklärte Martin Weinschenk und rannte auch hier bei Bürgermeister Harry Frick offene Türen ein. Diesen "ordentlichen Batzen" könne man für das laufende Jahr aus dem Budget rausnehmen, das Sanierungsgebiet dort laufe ja noch bis ins Jahr 2020.

Diskutiert wurde im Zusammenhang mit dem Baugebiet Reute auch über die Förderung für Familien mit Kindern. Der aktuelle Bauplatzpreis sei relativ hoch, räumte Frick auf eine Wortmeldung von Jürgen Kleinmann ein. Die Förderung von derzeit 2000 auf 6000 Euro pro Kind bis 14 Jahren zu erhöhen, fand allgemeine Zustimmung, die Idee von Pascal Merkle, diese Förderung auch für Kinder zu gewähren, die erst nach dem Bau auf die Welt kommen, ebenfalls. Dazu wird nun ein Gemeinderatsbeschluss vorbereitet.

Der abgeänderte Haushaltsplanentwurf wurde am Ende der Sitzung von den Räten einstimmig akzeptiert.