Die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Silvester ist von einem riesigen Gerüst ausgefüllt, bis Ostern sollen die Arbeiten aber beendet sein, erklärt Ingenieur Martin Beck. Der Platz der Schwarzen Madonna ist derzeit leer. In Sigmaringen wird die Figur restauriert. Fotos: Straub Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Junginger Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Silvester wird im Innenbereich renoviert / Bis Ostern fertig

Von Lena Straub

Jungingen. Vergrauungen, Feuchtigkeit und Salzschäden – die Junginger Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Silvester wird nach 30 Jahren im Innenbereich vollständig renoviert. Besonders komfortabel wird es vor allem für die Kirchenbesucher werden, denn sie dürfen sich über eine Sitzbankheizung freuen.

Ein riesiges Gerüst zieht sich durch den Innenraum der Silvesterkirche, es verdeckt den Blick auf die Decke mit den Gemälden. Ingenieur Martin Beck zeigt auf die Wände, sie sind grau geworden, eine Folge der Warmluftheizung und der hohen Luftfeuchtigkeit, wie er erklärt. Beck hat mit seinem Gammertinger Ingenieurbüro die Renovierungsarbeiten übernommen.

Gegen die Vergrauung werde nun eine reine Sitzbankheizung eingebaut und eine automatische Lüftung installiert. Sie soll dafür sorgen, dass die Luftfeuchtigkeit nicht mehr so hoch ist, denn ansonsten setzt sich der Staub an den Wänden ab. Eine Reinigung und ein Neustreichen der Wände wird in den Monaten bis zur Fertigstellung auf dem Plan stehen. Denn bis vor Ostern soll alles fertig sein. "Wir liegen gut in der Bauzeit", erklärt Martin Beck.

Bislang sei es auch zu keinen größeren Überraschungen gekommen, die die Arbeiten verzögern könnten. "Lediglich eine undichte Stelle im Dach haben wir entdeckt", ein paar Balken müssten ausgetauscht werden und an der Stelle das Dach neu gedeckt.

Ansonsten sei auch die Elektrik komplett neu zu machen, die sei nicht mehr auf dem neusten Stand. Und auch im Sockelbereich müsste der Putz erneuert werden, da dieser "versalzen" war. "Baubedingt hat sich hier auch Feuchtigkeit gesammelt", ebenso sei der Muschelkalkboden im Eingangsbereich auch vom Streusalz angegriffen, das im Winter von Besuchern hereingetragen werde. "Diese Platten werden ebenfalls ausgetauscht."

Neben den Renovierungsarbeiten im Innenraum, sind auch Restaurationen an den Figuren und Gemälden in der 1819 errichteten Kirche St. Silvester fällig. Dafür ist die Firma Buff aus Sigmaringen zuständig. Diese säubert beispielsweise auch die Deckengemälde und stellt sie wieder her. Auch der Platz der Schwarzen Madonna ist leer, lediglich die Umrahmung ist noch da. Denn auch diese Figur, die bereits seit 1935 zur Kirche gehört, muss restauriert werden.

Für Beck ist es bereits die zweite Kirchenrenovierung, schon an der Kirche St. Nikolaus wurden von ihm und seiner Firma Arbeiten erledigt. "In unserem Job sind diese alten Gebäude das spannendste, denn wir müssen uns mit alten Bautechniken und -stoffen befassen, mit denen wir bei einem Neubau sonst nichts zu tun haben", das Ziel sei dabei "den Eindruck entstehen zu lassen, als sei am Gebäude nie etwas gemacht worden und es sei immer noch in seinem ursprünglichen Zustand".

Insgesamt liegen die Kosten der Innenraumrenovierung und der Restaurierung bei etwa 600  000 Euro. Während die Sanierungsarbeiten stattfinden ist die Orgel zum Schutz eingepackt und wird nach den Arbeiten gereinigt und neu gestimmt.