Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise sind noch nicht überwunden / Weihnachtsfeier in Jungingen

Von Karl Schwager

Jungingen. Hinter Ridi liegt ein schwieriges Jahr. Diese Bilanz eröffnete Manfred Diez in der Weihnachtsfeier des Junginger Leuchten-Herstellers.

Das Jahr 2011 hatte eine Umsatzsteigerung von fünf Prozent gebracht, doch seit dem April 2012 schwächte sich die Nachfrage nach Leuchten sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern Europas deutlich ab. Insbesondere der Export sei zum Sorgenkind geworden, sagte Gesellschafter Manfred Diez in seinem Jahresrückblick in der Weihnachtsfeier in der festlich geschmückten Werkskantine.

Mit Ausnahme von Belgien und Tschechien sei der Umsatz im Ausland auf breiter Front eingebrochen. "Auch unsere Mitbewerber bekommen die Flaute aufgrund der nach wie vor nicht bewältigten europäischen Finanz- und Wirtschaftskrise deutlich zu spüren", so Diez: "Alle in der Branche kämpfen mit stattlichen Rabatten um jeden Auftrag." Insbesondere bei Großprojekten lägen die Preise zum Teil unterhalb der Herstellungskosten. Dennoch sei es Ridi gelungen, rote Zahlen zu vermeiden. Die Bilanz sei mit "plus minus Null" ausgeglichen.

Wie in dem zu Ende gehenden Geschäftsjahr werde im Werk Jungingen und in den Dependancen im Ausland im nächsten Jahr kräftig investiert, um den härter werdenden Wettbewerb bestehen zu können, kündigte Diez an. Im Hinblick auf die wachsende Nachfrage nach Leuchten mit stromsparender LED- und OLED-Technik wolle Ridi weitere innovative Akzente setzen – nicht zuletzt um neuen Mitbewerbern Paroli bieten zu können. Internationale Großkonzerne seien zur Auslastung ihrer LED-Produktion etwa für Fernseher und Smartphones auf die Idee gekommen, auch in Sachen Licht und Leuchten aktiv zu werden.

"Mit Sicherheit wird 2013 kein leichtes Geschäftsjahr" sagte Manfred Diez. Zwar könne Ridi dank eines Förderprogramms des Bundes zugunsten energiesparender Leuchten in öffentlichen Gebäuden auf größere Aufträge hoffen, es stehe aber zu befürchten, dass die Wirtschaftskrise auch im kommenden Jahr noch nicht überwunden werden könne.

Derzeit haben Ridi und die Tochter Berlux 516 Mitarbeiter, ließ anschließend Geschäftsführer Claus Peter Pitzen wissen. "22 mehr als im Jahr davor", freute er sich, bevor Betriebsrats-Chefin Ute Müller mit einem besinnlichen Beitrag zur eigentlichen Weihnachtsfeier überleitete. Die Auszubildenden des Unternehmens schlüpften dabei in die Rolle als Unterhaltungskünstler.