So sieht das Junginger Freibad aus der Perspektive des Kioskpächters aus. Wolfgang Scheffelmeier hat dieser Arbeit gestern aufgenommen. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Wolfgang Scheffelmeier hat gestern seinen Job als neuer Kioskpächter im Junginger "Bädle" angetreten

Von Klaus Stopper

Jungingen. Jetzt kann der Junginger Freibad-Sommer kommen. Alles ist bereit. Das Bädle hat ja schon zwei Wochen offen, und seit gestern steht mit Wolfgang Scheffelmeier ein Mann hinter der Kiosk-Theke, der fast als Idealbesetzung gelten kann.

Ein toller Tag, um so einen Job zu beginnen. Die Sonne scheint auf die Liegewiese, das Wasser im 16-Meter-Becken hat 22 Grad, am Tisch vor dem Kiosk trinken die Frühschwimmerinnen Kaffee und plaudern mit Ursula Köbele, deren Berufsbezeichnung korrekt "Fachangestellte für Bäderbetriebe" lautet, die aber trotzdem oft als "Bademeisterin" angesprochen wird. Von seinem Kiosk aus genießt Wolfgang Scheffelmaier diese Aussicht.

Vor 13 Jahren zog er nach Jungingen, im Freibad-Förderverein ist er ein Mann der ersten Stunde, ein verlässlicher Helfer und ein treuer Badegast. Im Hauptberuf ist er als Schreiner und Zimmermann selbstständig, "das hier ist so ein kleines zweites Standbein, das ich mir aufbauen will", erklärt er.

Konkret heißt das, dass er sehr aufmerksam den Wetterbericht verfolgt. Wenn es regnet, bleibt das Bad zu. Dann erledigt er seine Aufträge, bei Sommerwetter ist er im Kiosk. "Das erfordert Disziplin und eine gute Organisation", räumt er ein. Aber seine beiden Kinder, ebenfalls Freibad-Fans, seien bereit, ihm gelegentlich zu helfen.

"Entspannter Job" kann an heißen Tagen durchaus stressig sein

An seinem ersten Arbeitstag gestern aber sieht noch alles sehr entspannt aus. Die Frühschwimmerinnen hatten noch gar nicht gewusst, dass der Kiosk wieder offen ist. So hatte keine von ihnen Geld dabei. Einen Kaffee bekamen sie trotzdem, ein strahlendes Lächeln war der Dank. "Das sieht jetzt alles nach einem sehr ruhigen Job aus", räumt er ein, aber "mal sehen wie das ist, wenn hier 20 Leute in der Schlange stehen und alle schreien nach Pommes".

Um hier die Kontrolle zu behalten, hat er das Speisenangebot des Kiosk etwas reduziert. Keine Frühlingsrollen mehr, aber Getränke warm und kalt, Seitenwurst und Rote gibt es, Süßigkeiten, Getränke, nächste Woche kommen Pommes-Fritteuse und Eistruhe dazu. Das müsste wohl zu schaffen sein. An normalen Wochentage wie gestern kommen derzeit täglich etwa 50 Badegäste, es wurden aber auch schon über 100 Besucher gezählt. Und falls die Sommerferien mal ausnahmsweise nicht verregnet sind, kann es hier auch mal richtig voll werden.

Die Bädle-Crew freut sich schon drauf. "Wir sind jetzt ein tolles Team", sagt Ursula Köbele. Gemeinsam mit "zwei weiteren Damen" teilt sie sich die Badaufsicht, dann gibt es noch jemand, der die Technik betreut.

Geöffnet ist täglich von 13 bis 20 Uhr, wenn das Wetter mitmacht. Ob geöffnet wird, entscheide nicht er, versichert Wolfgang Scheffelmeier, "das ist Aufgabe der Badeaufsicht und der Gemeindeverwaltung". Aber wenn offen sei, sei er auch zur Stelle, sagt der Kiosk-Pächter. "Irgendwie bin ich schon sehr neugierig, wie das alles hier laufen wird."