Im Winter bleibt die Tür des Freibads für gewöhnlich zu. Im kommenden Sommer aber auch. Ob es möglich ist, aus dem Bad ein Naturfreibad zu machen, ist noch nicht klar. Die Idee, das Bad als Vereinsbad zu führen, stößt auch auf Ablehnung. Foto: Dick Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderatsitzung: Jungingens Bürgermeister stellt Entwurf vor und hat eine Idee zur Rettung des Freibads

Die Vorstellung und Beratung des Haushalts 2017 stand gestern auf dem Programm des Junginger Gemeinderats. Über die unsichere Zukunft des Freibads wurde dabei auch gesprochen.

Jungingen. Eigentlich ging es in Sachen Freibad zunächst nur um die Summe von 20 000 Euro. Das Geld ist im Haushalt eingestellt, um eine Machbarkeitsanalyse zu finanzieren, die Aufschluss darüber geben soll, ob das Freibad in ein Naturfreibad umgewandelt werden kann. In einem Nebensatz ließ Bürgermeister Harry Frick dann fallen, dass er den Freibadfreunden das Angebot gemacht haben, aus dem Bad ein Vereinsbad zu machen.

Freibadfreunde sagen Nein

Das hätte den Vorteil, dass die gesetzlichen Anforderungen an die Wasserqualität nicht so hoch wären – marode ist ja die teure Filtertechnik –, und die Gemeinde könnte an Personal- und Bewirtschaftungskosten sparen. Die Öffnungszeiten würde außerdem der Verein bestimmen. Und – so die Leiterin Kämmerei Verena Meziane – was im Ehrenamt geschehe, werde sicher auch sehr gut umsorgt. Frick sagte: "Ich denke, die Freibadfreunde werden den Vorschlag in ihrer Hauptversammlung am 28. Januar beraten." Doch weit gefehlt! In einem Gespräch mit unserer Zeitung stellte Freibad-Freunde-Vorsitzender Armin Kleinmann klar: Die Freibadfreunde wollen so nicht und werden auch nicht beraten. Man sei sich da schon einig.

Warum? "Da geht es hauptsächlich um Haftungsgründe", sagt Kleinmann. Und: "Ein Bad kann nicht aus Gemeindehand gegeben werden. So einfach wie Herr Frick sich das vorstellt, ist das nicht. Das werden wir ihm auch noch mitteilen. Abgesehen davon ist das die falsche Politik." Gerne sei der Verein aber wieder bereit sich einzubringen, wenn aus dem Freibad ein Naturfreibad gemacht werden könnte.

Klar ist auch, dass das Freibad 2017 wieder geschlossen bleiben muss. Die Gemeinde lotet deshalb derzeit aus, ob es die Möglichkeit gibt, das Hallenbad länger zu öffnen.

Aber zurück zum Haushalt 2017. Der hat ein Gesamtvolumen von etwa sieben Millionen Euro. Schulden muss Jungingen nicht machen, Kredite werden ebenfalls nicht aufgenommen. Allerdings werden die Rücklagen fast ganz aufgebraucht, um den Haushalt auszugleichen. Steuer- oder Gebührenerhöhungen sind nicht vorgesehen.

Geld für Hochwasserschutz

Den größten Brocken wird die Sanierung der maroden Außenhülle der Grundschule kosten: nach derzeitiger Schätzung an die 500 000 Euro. Schulküche und Gemeindesaal sollen neue Küchen erhalten. In Sachen Gemeindesaalküche kam der Vorschlag aus dem Gremium, doch die Treppen in der Küche abzuschaffen, damit mit sozusagen barrierefrei arbeiten könne. Das würde den Saal vielleicht auch für private Veranstaltungen attraktiver machen. Frick sagte zu, dass er sich die Problematik mit einem Architekten ansehen werde.

Zudem wird Geld in den Hochwasserschutz gesteckt, in die Pflege der Kanalisation, in marode Brücken und anderes mehr. Es sei eben ein "Riesenprogramm an Maßnahmen", die man 2017 zu bewältigen habe, sagte Meziane. In der nächsten Sitzung soll der Haushalt beschlossen werden.