Am Brunnen in der neuen Ortsmitte hätten die Junginger Musiker gerne ihr 150. Jubiläum gefeiert. Sicherheitsgründe scheinen das unmöglich zu machen. Foto: Archiv/Brenner Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Jürgen Kleinmann verwundert über Standortabsage an den Junginger Musikverein

Von Julia Brenner

Jungingen. Eigentlich hätte die öffentliche Gemeinderatssitzung in Jungingen gestern Abend blitzschnell zu Ende sein können. In der Fragestunde meldete sich aber Jürgen Kleinmann aus der Fraktion der Freien Wähler mit einem Anliegen zu Wort.

Er habe in einem Gespräch erfahren, dass Bürgermeister Harry Frick dem Junginger Musikverein für sein Fest zum 150. Vereinsjubiläum im Jahr 2017 eine "Standortabsage" erteilt habe. Der Musikverein hatte wohl gehofft, den runden Geburtstag groß in der neusanierten Ortsmitte zu feiern. Er habe diese Absage "mit großer Verwunderung" zur Kenntnis genommen, sagte Kleinmann. Es habe sich doch ein Großteil des Gemeinderats bereits vor einem Jahr für ein Fest in der "neuen, schönen" Ortsmitte ausgesprochen. Gerade deshalb seien doch am Platz unter der Linde ein Wasser- und ein Stromanschluss angebracht worden. "Bitte informieren Sie uns", bat er den Bürgermeister, "ich finde das befremdlich, enttäuschend und nicht nachvollziehbar".

Darüber war wiederum Bürgermeister Harry Frick ziemlich befremdet. "Das Thema haben wir bereits mit vielen Gesprächspartnern abgeklärt", betonte er. Grund für die Absage des mehrtägigen Festes am Standort Ortsmitte sei zum einen, dass es nicht gehe, die durch den Ort führende Bundesstraße mehrere Tage lang zu sperren, zum anderen sei es die Sicherheit. "Die Ortsmitte ist unser Gefahrenpunkt Nummer eins", sagte Frick in Bezug auf die Hochwasser-Gefahr.

Bei einem Gewitter schwelle die Starzel genau in der Ortsmitte schlagartig an. In so einem Fall auf die Schnelle ein 2000-Mann-Zelt abzubauen, sei unmöglich, sagte Frick. "Wir können nicht über mehrere Tage hinweg die Ortsmitte belegen und dort solch ein Risiko schaffen". Mal eine Hockete für einen Abend sei da weniger ein Problem.

Er habe bereits mit dem Musikerein gesprochen, so der Bürgermeister . Als Ausweichmöglichkeiten stünden entweder das Gewerbegebiet oder der Bauhof zur Verfügung. "Wie es da derzeit mit den Planungen aussieht, werde ich in Erfahrung bringen", sicherte Frick zu.

Jürgen Kleinmann schien mit der Antwort nicht ganz zufrieden. "Ich bin sicher, das Fest wäre genehmigungsfähig", meinte er. Jürgen Ulrich (CDU) sah das nicht so. "Wenn da etwas passiert, will ich nicht verantwortlich sein."