Dominic Grams und Lukas Schuler (Zweiter und Dritter von links) freuen sich weiteren Mitgliedern des Vorstands über die gelungene Renovierung des Klärwerks. Am Samstag wurde ausgiebig gefeiert. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Klärwerk: Im Treff wird nach der Sanierung ausgiebig gefeiert / "Reopening-Party" / Stolz auf das Geschaffene

Jungingen. Wer beim Wort "Klärwerk" nur an Abwasser denkt, liegt zumindest in Jungingen nicht ganz richtig. Dort feierte am Samstag das Jugendzentrum Klärwerk nach der Sanierung des Treffs seine "Reopening-Party".

Der Kanonenofen im einzigen Raum des Klärwerks bullert unter dem gemauerten Tisch und sorgt für eine gute Wärme in den schmucken Raum. Doch noch ist niemand da. Lieber sitzen oder stehen die Gäste draußen im kleinen Partyzelt auf dem Freisitz vor dem Eingang. Auch dort ist leicht geheizt, schließlich will niemand frieren bei einer Party.

Einer der ersten Gäste beim Dämmerschoppen war Kurt Kleinmann. Der ehemalige Bauhofleiter hat eine ganz besondere Beziehung zum Klärwerk, und ohne ihn würde es das JUZ wohl gar nicht geben. Als 1995 das ehemalige Häuschen des Klärwärters abgerissen werden sollte, startete er eine Initiative, um der Dorfjugend eine neue Bleibe zu verschaffen. "Im Ort hat es immer wieder Probleme gegeben wegen des Lärms." Vom damaligen Bürgermeister bekam er grünes Licht, und so setzte er zusammen mit ein Paar Jugendlichen dem Häuschen ein Dach drauf und baute einen Sanitärteil an. Fertig war die neue Bleibe.

Die Jugendlichen fühlten sich von Anfang an wohl und gründeten einen Verein. Weit ab vom Schuss konnten sie Partys feieren und störten dabei keinen. Doch die Zeit ging nicht spurlos an den kleinen Häuschen vorbei, und so entschlossen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen dazu, ihr JUZ zu sanieren. Der Boden war komplett kaputt und auch neue Toiletten waren dringend nötig. Im August starteten sie mit ihrer Arbeit.

Als Ansprechpartner bei der Gemeinde stand ihnen Bauhofleiter Klaus Ritter zur Seite, der "voll hinter ihnen stand", erzählt Dominic Grams. Er ist Vorsitzender des Jugendvereins. Auch auf die Unterstützung von einigen Firmen konnten die jungen Männer zählen. Schaffen mussten sie allerdings selber. Die meiste Arbeit bereitete das Herausreißen des alten Estrichs. Außerdem bauten sie die neuen Sanitäreinrichtungen ein, fliesten die Toiletten und verpassten dem Partyraum mit seiner wuchtigen Bar einen neuen Anstrich.

Rund 100 Mitglieder hat das Klärwerk, und davon seien nur rund ein Fünftel unter 20 Jahre alt, so Grams. Diese übernahmen zusammen mit dem Vorstand auch das Gros der Arbeit. Probleme gebe es keine, erzählt Grams. Zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Lukas Schuler, Kassierer Ralf Schuler und Schriftführerin Sonja Maier sowie sechs Beisitzern schmeißt er den "Laden" zur vollsten Zufriedenheit. Mit einer solchen Truppe könne man so etwas schaffen, sagt der Vorsitzende.

Also konnte am Samstag getrost gefeiert werden, was die jungen Leute dann am Abend bei der ersten richtigen Party nach der Sanierung ausgiebig taten.