Hier, an der Abzweigung zur B32 beim Netto-Markt, geht es bald weder nach Schlatt noch nach Jungingen. Foto: Brenner

Runder Tisch tagt zu Bauarbeiten. Anwohner halten Umweg für unzumutbar.

Jungingen/Hechingen/Burladingen - Vom 4. bis zum 14. Oktober soll die B32 zwischen Schlatt und Jungingen wegen Belagserneuerung komplett gesperrt werden. Die Anwohner sind genervt. Deswegen fand gestern im Junginger Rathaus eine Besprechung statt, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Auf Anregung der Parlamentarischen Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz hatte das Regierungspräsidium Tübingen den Gesprächstermin im Junginger Rathaus einberufen. Die Vertreter der durch die Baumaßnahme betroffenen Kommunen, nämlich Burladingen, Jungingen und Hechingen, sollten über den vorgesehen Bauablauf informiert werden. Ziel sollten Vorschläge zur Verbesserung der Auswirkungen für die Verkehrsteilnehmer sein. Das Regierungspräsidium hält allerdings auch nach Abschluss der Gespräche die Vollsperrung für unumgänglich. Sie wird für die Autofahrer erhebliche Umwege bedeuten. Diese führen entweder über Bisingen und Onstmettingen und Hausen oder über Mössingen, Melchingen und Killer. Beides dauert mit dem Auto über 40 Minuten.

"Unfassbar" und "unzumutbar" nennen das die Leser des Schwarzwälder Boten beispielsweise in Kommentaren zu dem Artikel im sozialen Netzwerk Facebook. "Wer zahlt uns das ganze Spritgeld, weil wir Umleitungen fahren müssen?", fragt sich eine Leserin. Die Autofahrer werden durch den Umweg zwischen den Orten Schlatt und Jungingen anstatt normalerweise rund drei Kilometern über 30 Kilometer unterwegs sein, die Benzinkosten der Fahrer werden sich dementsprechend summieren. Kritisiert wird auch, dass die B32 zwischen Schlatt und Jungingen in gar nicht so schlechtem Zustand sei – wozu also jetzt den Belag erneuern?

Das Ergebnis der Sitzung gestern: Das Regierungspräsidium Tübingen hält trotz der von der Gemeinde Jungingen dargelegten Vorschläge, auf parallel verlaufende Wegen auszuweichen, an der angekündigten Vollsperrung fest. In den Herbstferien während der ersten Novemberwoche wird außerdem die Ortsdurchfahrt von Jungingen vollständig gesperrt.

Die von der Gemeinde Jungingen vorgetragenen Anregungen für alternative Umleitungsstrecken habe das Regierungspräsidium Tübingen aus verschiedenen Gründen nicht aufgreifen können, heißt es in der gestern Abend herausgegebenen Pressemitteilung. Außerhalb der Vollsperrungen bestünde für die Pendler die Möglichkeit, durch Jungingen zur fahren. Für Schwerlastverkehr besteht während der ganzen Bauzeit eine Vollsperrung im Bereich von Jungingen.

"Insbesondere Pendler zwischen Schlatt und Jungingen könnten während der Vollsperrung öffentliche Verkehrsträger oder andere alternative Verkehrsmittel nutzen", heißt es vom Regierungspräsidium.